Von grünen Zweigen
KOMMENTAR
Trotz millionenschwerer Zuschüsse aus dem kantonalen Finanzausgleich hält Einsiedeln bei den Steuern die rote Laterne fest in der Hand. Mag der Bezirksrat jeden Franken auch dreimal umdrehen, bevor er ihn ausgibt: Bei den Finanzen kommt unser Ort, notabene der zweitgrösste des Kantons, auf keinen grünen Zweig. Was läuft falsch im Hochtal der Sihl?
Danach befragt gibt der Einsiedler Säckelmeister eine überraschende Antwort. Er, der für die Zahlen «verantwortlich » ist, relativiert deren Bedeutung und deren Wichtigkeit. Für Andreas Kuriger hängt die Bewertung der Einsiedler Lebensqualität nicht nur von der Höhe des Steuerfusses ab. Das sei zwar durchaus eine Bemessungsgrösse, aber nicht die einzige, lässt er unsere Zeitung wissen. Ein lebendiges Dorf und die Natur direkt vor der Haustüre seien für das Wohlbefinden gleichermassen wichtig. Um beim Bild zu bleiben: die grünen Zweige draussen im Wald.
Es ist nun einmal so, dass Einsiedeln im innerkantonalen Steuerwettbewerb auch in Zukunft zu den Schlusslichtern zählen wird. Ob die Bewohner und Bewohnerinnen deswegen aber unzufrieden( er) sind, wird im Kanton Schwyz nicht ermittelt. Gäbe es eine solche Rangliste, würde Einsiedeln wohl etliche Plätze gutmachen. Seite 4
VICTOR KÄLIN