Leicht eingetrübt, aber sonst …
KOMMENTAR
War da was? Wer gestern beim alljährlichen Jahresrapport den Ausführungen des Schwyzer Finanzdirektors Kaspar Michel zuhörte, traute seinen Ohren nicht. Im Jahr 1 der Corona-Pandemie dürfte die Staatsrechnung um mehr als 60 Millionen Franken besser ausfallen als budgetiert. Und auch für 2021 siehts nicht allzu schlimm aus – mit einer roten Null kann man in diesen Zeiten leben.
Und Corona? Das wird den Kanton im kommenden Jahr zwar 40 Millionen Franken kosten; davon 37 Millionen bei den Steuereingängen – etwa so viel, wie Schwyz 2021 von der Nationalbank als Zusatzausschüttung erwartet … Und das Eigenkapital läuft weiter in Richtung 500 Millionen.
Dass eine erneute Steuerfusssenkung gestern überhaupt ein Thema war, zeigt, wie robust der Finanzchef die Situation einschätzt. Nach den letztjährigen Optimierungen macht Michel mit der Devise «abwarten» allerdings auf vorsichtig.
Es ist offensichtlich: Die Gegenwart gehört zweifelsfrei den guten Botschaften – selbst wenn sie fast zu gut tönen, um wahr zu sein. Doch aller Unabwägbarkeiten zum Trotz, die auf den Kanton Schwyz noch zukommen werden, ist immerhin eines seit heute gewiss: Der Kanton Schwyz ist finanziell gewappnet.
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VICTOR KÄLIN