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Ersatzmassnahmen Breitried

LESERBRIEFE

«Es lebt kein Fürst so hoch im Land, der nicht isst aus Bauernhand. » Dieses Sprichwort hat in nächster Zukunft immer mehr Bedeutung. Denn was in diesem Jahr schon alles passiert ist, konnte man sich Anfang 2020 gar nicht vorstellen. Die Coronazeit hat uns vor Augen geführt, wie stark wir doch vom Ausland abhängig sind. Trotzdem dürfen wir das Rad nicht zurückdrehen und müssen erst recht zu unserem Grund und Boden Sorge tragen.

Mit der Erneuerung der Konzession der Etzelwerk AG ist die Landwirtschaft erneut unter Druck und muss mit grossem Landverlust rechnen. Die Motion «Rösti» ist für uns Bauern von grosser Bedeutung, sagt doch diese Motion, dass für die neue Konzessionierung wie beim Sihlsee keine Ersatzmassnahmen getroffen werden müssen. Das wiederum sehen nicht alle gleich, so beharren die Umweltschutzverbände darauf, dass von der SBB trotzdem Ersatzmassnahmen gemacht werden müssen. Für uns Bauern unverständlich, da doch unsere Betriebe in der Region eher klein strukturiert sind und wir so auf jede Fläche angewiesen sind. Ich denke, dass dieses Problem nur von einer höheren Gewalt, also von einem Gericht entschieden wird.

Als ich kürzlich in einer alten Zeitschrift vom Alpwirtschaftlichen Verein aus dem Jahr 1915 rumblätterte, bin ich auf einen Ausschnitt gestossen unter dem Titel «Das Vaterland muss grösser sein». In diesem Artikel war zu lesen, dass die Bevölkerung in der Schweiz stark zunehmen wird und die Landwirtschaft aufgerufen wurde, mehr zu produzieren und Sorge zu unserem Grund und Boden zu tragen. Ich denke, dieser Gedanke hat auch im Jahre 2020 seine Berechtigung.

Albin Fuchs, Kantonsrat (Euthal)

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