Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
KOMMENTAR
Nach einer längeren Suche ist der Verein für Jugend- und Familienberatung fündig geworden: Das längst an seine Kapazitätsgrenzen stossende Chinderhus Einsiedeln kann mit einem weiteren Standort an der Fuchsenstrasse erweitert werden. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einerseits können Krippe und Hort getrennt in zwei Häusern angeboten, andererseits die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze nahezu verdoppelt werden. Sorgen bereitet dem Verein derweil die Kostenfrage: Er rechnet mit einem Mehraufwand von 120’000 Franken. Nebst Investitionen fallen zusätzliche Miet- und Personalkosten an, die der Verein tragen muss – ohne Gewissheit zu haben, ob er Erträge am neuen Standort generieren wird.
Um den Ausbau des Angebots finanzieren zu können, will der Verein beim Bezirk einen Antrag stellen. Bis anhin unterstützt der Bezirk das Chinderhus jährlich mit 250’000 Franken. Ist es fahrlässig, Projekte aufzugleisen und sich erst danach um die Finanzierung zu kümmern? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Um Neuland zu betreten, braucht es Mut. Die Entscheidung des Vereins ist mit einem Risiko verbunden. Sein Vorgehen ist ein Abbild der Realität. Wer vollendete Tatsachen schafft,kann darauf hoffen, dass am Schluss die Rechnung aufgeht. Seite 4
MAGNUS LEIBUNDGUT