Pfadi Rothenthurm biegt mit viel Energie auf die Zielgerade ein
Morgen Samstag erfolgen im kleinen Rahmen Spatenstich und Grundsteinlegung für das neue Pfadihaus Rothenthurm. Baubeginn war bereits am 23. März, jedoch wurde wegen der Corona-Pandemie der Spatenstich verschoben.
ALBERT MARTY
Die besondere Lage fordert den Stiftungsrat Pfadihaus Rothenthurm für besondere Massnahmen. Der feierliche vorgesehene Spatenstich vom 23. März wurde bis auf Weiteres verschoben. Jedoch wurden die Bauarbeiten gemäss Bauprogramm in Angriff genommen. Nun werden morgen Samstag, 16. Mai, der offizielle Spatenstich und die Grundsteinlegung vorgenommen. Leider immer noch im kleinsten Rahmen, so Stiftungsratspräsident Sascha Schuler. Die Grundsteinlegung wird in Form einer Zeitkapsel mit aktuellen Dokumenten einbetoniert. Für die Pfadi Rothenthurm bedeutet dies einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte.
Es fehlen die Räume Die Pfadi Rothenthurm wurde 1993 gegründet. Das attraktive Freizeitangebot begeistert seit der Gründung über 60 Kinder und Jugendliche. Sie schafft Freiräume und ermöglicht das kreative Mitgestalten und Mitbestimmen durch Kinder und Jugendliche, die altersgerechte und gleichwertige Förderung aller Fähigkeiten, die Übernahme von Verantwortung und die Achtung der Natur. Die Pfadi fördert die Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Toleranz in der Gemeinschaft. Dafür werden regelmässige Treffen, Lager und spezielle Aktionen organisiert. Höhepunkt für Pfadis ist das Pfingst- und Sommerlager.
Zu den öffentlichen Anlässen im Dorf zählen Unterhaltungsabende sowie Theateraufführungen. Was der Pfadi Rothenthurm noch fehlt, sind Räumlichkeiten für Materiallager, Übungsräume und ein geeigneter Aufenthaltsraum für ein Schlechtwetterprogramm. In der Gemeinde fehlt es an geeigneten Räumlichkeiten, das soll sich ändern.
Ein langer Weg
Gesagt – getan. Im Oktober 2009 hat sich eine Interessegemeinschaft gebildet, welche am 24. März 2010 in die Stiftung Pfadihaus Rothenthurm umgewandelt wurde. Die Stiftung, vorab Sascha Schuler als Stiftungsratspräsident, machte sich an die Planung und kümmerte sich um die Finanzierung. Mit der Projektarbeit der Hochbauzeichner-Lehrabschlussklasse wurde im Frühjahr 2011 ein erster wichtiger Schritt realisiert. Dabei wurden vier Projekte entwickelt, wovon ein Projekt weiterverfolgt, optimiert und als Vorprojekt ausgearbeitet wurde. Daraus wurde eine erste Kostenrechnung erstellt.
An der Gewerbeausstellung Rothenthurm vom 14./15. Mai 2011 wurde erstmals das Projekt «Pfadihaus Plus» der Öffentlichkeit vorgestellt. Gleichzeitig wurde durch den Stiftungsrat eine Standortanalyse gemacht. Die Wahl fiel eindeutig auf den Standort an der Müllernstrasse. Im Herbst 2011 wurden mit dem Landbesitzer, Genossame Rothenthurm, Verhandlungen aufgenommen. Nach der Umzonung im Jahre 2014 in die öffentliche Zone konnte der Baurechtsvertrag mit der Genossame abgeschlossen werden.
Im Frühjahr 2017 wurde das Projekt «Pfadihaus Plus» am öffentlichen Informations-Anlass der Bevölkerung vorgestellt. Das Haus bietet auf zwei Geschossen rund 50 Schlafplätze, einen Aufenthaltsraum mit Küche und dafür notwendige Nebenräume. Das Erdgeschoss ist behindertengerecht zugänglich und mit einem Schlafzimmer ausgestattet. Die Räumlichkeiten für die Pfadi (Sitzungs- und Materialraum) und die Finnenloipe (Einstellplatz für Pistenfahrzeug und Materiallager) sind teilweise im Erdgeschoss und im Untergeschoss angesiedelt.
Im Projekt von Bedeutung sind ebenfalls die vor dem Gebäude liegenden Parkplätze und dahinter angeordneten Erholungsflächen mit Grillstelle und Spielwiese. Mit dem Verein Finnenloipe wurde ein Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen. Die Investitionskosten belaufen sich auf 1,25 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Eigenleistungen am Bau und Finanzierungsaktionen der Pfadi, sowie Unterstützungsbeiträge von Firmen, Stiftungen und Gönnern. An der Gemeindeabstimmung vom März 2018 wurde einem einmaligen Investitionsbeitrag von 180’000 Franken zugunsten des Pfadihauses zugestimmt.
Finanzierung ist gesichert Im Herbst 2019 wurde der Neubau bewilligt, die Finanzierung von 1,25 Millionen Franken ist gesichert, so steht der Realisierung nichts mehr Wege.
Am 23. März 2020 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Der Stiftungsrat macht seine Arbeit kostenlos und auch die Pfadi- Leiter leisten Frondienst. So haben sie bereits die Abdichtungen im Erdgeschoss ausgeführt. Es soll ein Gemeinschaftswerk entstehen. Das Bauprogramm läuft nach Plan. Mitte Juni wird der Holzbau aufgerichtet und bis Ende 2020 soll der Neubau fertig sein.
Mit dem Pfadihaus wird für eine nachhaltige Jugend-, Tourismus- und Gewerbeförderung gesorgt. Es dient nicht nur der Pfadi und der Finnenloipe, sondern auch der Öffentlichkeit. Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen machen die Gemeinde auch für Wochenend- oder Wochenaufhalte attraktiv. Schul-, Jugend- und Sportlager können von der Erweiterung der Infrastruktur profitieren.
So ist der Stand heute …
… und so soll das «Pfadihaus Plus» schon bald aussehen. Fotos: zvg