DasSpielgibteserstim kommendenJahr
Das Welttheater kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Es soll 2021 aufgeführt werden. Autor und Regisseur sind weiter mit dabei.
VICTOR KÄLIN
Nicht unerwartet hat die Corona-Krise ein weiteres Opfer gefordert: Gestern Donnerstag gab die Welttheatergesellschaft Einsiedeln bekannt, das Spiel nicht in diesem Jahr, sondern erst 2021 aufzuführen. «Das Wohlergehen der Mitwirkenden hat Vorrang », erklärte Präsident Hanspeter Kälin. Zurzeit wisse niemand, wie sich der Verlauf der Pandemie entwickeln wird. Darum verwarfen Vorstand, künstlerischer Stab und Produktionsleitung letztlich auch alle Überlegungen, die Spielperiode 2020 mit einem angepassten Terminplan zu retten.
«Unser grösstes Gut sind die Mitwirkenden», beteuert Kälin. «Doch deren Gesundheit können wir auf unbestimmte Zeit nicht mehr garantieren.» Die Verschiebung löst bei allen Beteiligten grosses Bedauern aus, war die Produktion mit den Vorbereitungsarbeiten ausserordentlich gut auf Kurs; die Proben liefen hervorragend und die Stimmung unter den Spielern war ausgezeichnet.
Klosterplatz ist bespielbar
Massgebend war auch die Frage nach dem Klosterplatz. Kloster und Bezirk Einsiedeln haben der Gesellschaft innert kürzester Zeit die generelle Zusage gegeben, dass der Platz auch im kommenden Jahr benützbar ist. Wie die anstehende Sanierung umgesetzt wird, ist aufgrund der Kurzfristigkeit der Ereignisse noch nicht geklärt.
Aufgrund der aktuellen Situation bleibt auch das Spielbüro «bis auf Weiteres geschlossen».
Schrumpfendes Vermögen
Ebenfalls mit vielen Fragezeichen behaftet sind die Finanzen. Das rund 1,1 Millionen Franken betragende Vermögen der Gesellschaft dürfte stark ausgedünnt und die Refinanzierung über die laufenden Ticketeinnahmen Gegenstand von Abklärungen sein. Die Gesellschaft wird die Kunden «nach dem Abklingen der Corona-Krise sobald wie möglich kontaktieren und über das weitere Vorgehen informieren ». Hanspeter Kälin macht keinen Hehl daraus, dass eine Sanierung der Finanzen ohne das angekündigte Rettungspaket des Bundes schwierig sein dürfte. Einen Konkurs der Gesellschaft erwartet er aber nicht. Bereits einmal wurde das Welttheater in der Neuzeit verschoben: Das war von 1998 auf das Jahr 2000. Damals allerdings unter komplett anderen Vorzeichen. Seite 11
Foto 2013: Archiv EA