Die Spenden bleiben im Spital
Im Spital Einsiedeln kann das ganze Jahr Blut gespendet werden
Nicht nur der Samariterverein Einsiedeln, sondern auch das Spital Einsiedeln führt Blutspenden durch. EA-Redaktor Lukas Schumacher liess sich letzten Dienstag Blut entnehmen.
LUKAS SCHUMACHER
Jeweils montags, dienstags und mittwochs kann im Spital Einsiedeln zu bestimmten Zeiten Blut gespendet werden. Anders als bei den Spendeaktionen des Samaritervereins Einsiedeln kann man hier nicht spontan vorbeikommen. Beim ersten Mal meldet man sich im Vorfeld an, danach wird man in einem gewünschten Zeitraum (ein- bis viermal im Jahr) von der Leiterin der Blutspende, Gerda Kuriger, aufgeboten. Den genauen Termin kann man dann mit ihr vereinbaren. Mit Gerda sind alle Spender per Du. Seit 20 Jahren verfolgt sie diese Tätigkeit und hat die Blutspende im Spital Einsiedeln mitaufgebaut. Bei Gerda fühlt man sich sofort wohl. Vertrauen und Freundlichkeit seien für sie besonders wichtig, so kommen auch Personen zu ihr, die eigentlich Angst vor dem Blutspenden haben.
Nach dem Ausfüllen eines Formulares, in dem geklärt wird, ob man spenden darf (Auslandsaufenthalte, Krankheiten und so weiter), nimmt man auf einem bequemen Stuhl Platz und lässt sich «anzapfen». Ein kleiner Pieks und schon fliesst das Blut in den 450-Milliliter-Behälter. Nach wenigen Minuten und einem netten Gespräch ist der Beutel voll, die Nadel draussen und man darf als Belohnung zwischen einem Rot- oder Weisswein, Honig, einer Dose Caotinaoder Ovomaltine-Pulver wählen.
Blut bleibt im Spital Das Spital Einsiedeln arbeitet ebenfalls wie der Samariterverein mit dem Zürcher Blutspendedienst zusammen. Anders als bei den Samaritern geht das Blut jedoch erst zum Blutspendedienst, wenn es etwa zwei Wochen vor dem Verfall ist. Die ersten vier von sechs Wochen, in denen das Blut noch zu gebrauchen ist, benötigt es das Spital Einsiedeln selbst.
Während der Coronazeit hat sich bei der Blutspende im Spital Einsiedeln nicht viel geändert. Wo vorher alle 15 Minuten gespendet werden konnte, ist es nun im 30-Minuten-Takt. So verhindert man, dass sich mehr als ein Spender im Raum aufhält.
Eine Blutspende ist in jedem Fall eine gute Tat, egal welche Blutgruppe man hat. Am begehrtesten ist übrigens die Blutgruppe Null negativ, da dieses Blut jedem gegeben werden kann. Dies ist zum Beispiel nötig, wenn nicht genügend Zeit bleibt, die Blutgruppe des Patienten abzuklären. Wer die Blutgruppe Null negativ hat, wie der Schreibende, kann jedoch auch nur diese Blutgruppe empfangen. In der Schweiz haben 6 Prozent die Blutgruppe Null negativ, also rund eine halbe Million Menschen.
Wer Blut spenden will, muss in einem guten Gesundheitszustand, zwischen 18 und 60 Jahre (Erstspender), Mehrfachspender bis 75 Jahre und mindestens 50 Kilogramm schwer sein. Gespendet werden kann im Spital Einsiedeln oder am 22. Oktober im Kultur- und Kongresszentrum bei der Blutspendeaktion des Samaritervereins Einsiedeln.
Nach gut sechs Minuten war der 450-Milliliter-Beutel gefüllt. Foto: Lukas Schumacher