Starkes Comeback nach Verletzungspause
Kaum von einer Fussverletzung genesen, zeigt der Einsiedler Skirennfahrer Cedric Ochsner schon wieder starke Leistungen. Bei zwei Europacup-Abfahrten in Frankreich fährt er am Wochenende auf den fünften und zweiten Platz. Es ist sein erster Podestplatz in einem Europacup-Rennen.
BENNO KÄLIN
Die Sichtverhältnisse im Französischen Wintersportort Orcières- Merlette waren miserabel. «Un jour blanc» sagt der Reporter im französischen Fernsehen. Der 21-jährige Cedric Ochsner lässt sich von den schlechten Bedingungen aber nicht beirren. Ganz im Gegenteil: Im ersten Rennen nach seiner Fussverletzung fährt der Speedspezialist schon wieder schnell und klassiert sich im fünften Rang. Ochsner war der mit Abstand bester Schweizer. Schneller in diesem Rennen waren nur zwei Österreicher und zwei Franzosen.
Nur Alphand war schneller Einen Tag später rast Ochsner noch schneller ins Ziel. Diesmal sind die Sichtverhältnisse ansprechend. Schneller als der Einsiedler fährt in diesem Rennen nur noch einer – Nils Alphand aus Frankreich, Sohn des ehemaligen Abfahrt-Seriensiegers Luc Alphand. Ochsner verliert 31 Hundertstel auf den Franzosen mit dem bekannten Vater. Laut dem französischen TV-Reporter war die Strecke in Orcières-Merlette äusserst unruhig und bestückt mit vielen Stolperfallen. Mit anderen Worten: eine äusserst selektive Piste! Es war das erste Mal überhaupt, dass der Ort in den Französischen Südalpen Rennen auf dieser Stufe organisierte.
Zurück von einer Fussverletzung Die guten Resultate von Cedric Ochsner erstaunen umso mehr, da der 21-jährige bis vor Kurzem noch einen Gips an seinem rechten Fuss trug. Bei einem Trainingssturz Anfang Dezember rissen drei Bänder. Dazu erlitt er eine Impressionsfraktur ohne Eindellung am Ende des Schienbeins. Auf Skiern trainiert Ochsner deshalb erst seit knapp zwei Wochen wieder. Weil er sich schnell gut fühlte, startete er vorige Woche bei den FIS-Rennen im Hoch-Ybrig als Vorfahrer. Und wieder fühlte er sich gut: Danach bat er seinen Trainer um Erlaubnis, um die Rennen in Frankreich zu bestreiten. Der Trainer schätzte das Leistungsvermögen Ochsners offenbar richtig ein und gab ihm grünes Licht. Beeindruckender Saisonstart
Cedric Ochsner fährt für den Skiclub Hausen am Albis und ist seit dieser Saison Angehöriger des C-Kaders von Swiss-Ski. Schon der Saisonstart gelang ihm ausgezeichnet. Bei zwei Abfahrten und zwei Super-Gs in Val Gardena Anfang Dezember belegte er die Ränge 1, 1, 2, und 29. Kaum waren diese Resultate eingefahren, folgte der ärgerliche Trainingssturz. Die Folgen davon scheint Ochsner zum guten Glück aber gut überstanden zu haben.
Der Einsiedler Cedric Ochsner fährt im Europa-Cup zum ersten Mal aufs Podest.
Foto: zvg