Die Berufslehre als Alternative
KOMMENTAR
Viele Jugendliche verlassen im Juli die Schule – ein neuer Lebensabschnitt folgt. Die Berufslehre hat in der Schweiz nach wie vor einen hohen Stellenwert: 46 Prozent aller Schulabgänger entschieden sich vor einem Jahr für die berufliche Grundausbildung. Eine Auswertung der beliebtesten Lehrberufe in diesem Jahr zeigt auf: Die kaufmännische Lehre ist nicht von der Spitze zu verdrängen. Informatik- und Detailhandelsberufe stehen jedoch dicht da-hinter. Allerdings erhält die einst überaus populäre KV-Lehre zunehmende Konkurrenz durch das Gymnasium.
Auch der Gewerbeverein Einsiedeln hat auf den Bedeutungsverlust der Berufslehre reagiert und eine Berufsmesse lanciert. Ein Schritt in die richtige Richtung: Indem Jugendlichen und Eltern aus erster Hand Information und Aufklärung über Sinn und Zweck einer Lehrausbildung geliefert werden, kann einem überhandnehmenden Trend in unserer Gesellschaft Gegensteuer gegeben werden: Nämlich dass Eltern meinen, ein Studium sei das einzig Wahre für ihre Sprösslinge und das Gymnasium alternativlos das Beste. Jugendliche sind sich oftmals nicht bewusst, welche beruflichen Möglichkeiten direkt vor ihrer Haustüre liegen. Die Berufslehre muss aufgewertet werden – denn nicht alle Schüler passen ins Gymnasium.