Die Babyklappe im Ameos Spital in Einsiedeln steht auf der Kippe
Die Babyklappe im Spital Einsiedeln ist seit längerer Zeit verwaist geblieben: Im Jahr 2018 wurde zum letzten Mal ein Baby ins Fenster gelegt.
Am Muttertag im Jahr 2001 war es so weit: Im Spital Einsiedeln wurde das erste Babyfenster der Schweiz eröffnet – ein Projekt, das damals im Klosterdorf hohe Wellen warf und viele Emotionen auslöste. Das Babyfenster ist ein gemeinsames Projekt des Ameos Spitals Einsiedeln und der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK): Es ermöglicht Müttern in einer ausweglosen Lage, ihr Neugeborenes anonym und ohne Risiko ins Babyfenster zu legen. Die Mutter öffnet das Fenster, legt das Baby hinein, schliesst das Fenster wieder und entfernt sich. Darauf wird im Spital verzögert Alarm ausgelöst, und Pflegefachfrauen sorgen für eine Betreuung des Neugeborenen. Die Zahl der Geburten sinkt
Das Spital schliesst die Geburtenabteilung definitiv, da es nicht genug Pflegepersonal rekrutieren konnte und die Zahl der Gebur-ten gesunken ist. Die Babyklappe im Spital ist derweil seit längerer Zeit verwaist geblieben: Vor sechs Jahren wurde zum letzten Mal ein Baby ins Fenster gelegt. Die Folgen der Schliessung der Geburtenabteilung sind derzeit noch nicht absehbar. «Wir befinden uns momentan in Abklärung bezüglich des Babyfensters», sagt Ameos-Mediensprecherin Karin Auf der Maur: «Der Betrieb ist grundsätzlich nicht an einen Leistungsauftrag gebunden.»