Spital Schwyz mit Verlust – Politik in die Pflicht genommen
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Das Spital Schwyz schreibt für das Jahr 2023 einen Verlust von 2,5 Millionen Franken. Die Spitalleitung nimmt angesichts dieser Zahlen auch die Politik in die Pflicht.
Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich reissen nicht ab – auch die Spitäler sind unter Druck. Nach dem Spital Lachen meldet nun auch das Spital Schwyz für das Jahr 2023 einen Verlust. 2,5 Millionen Franken beträgt das Minus bei einem Gesamtertrag von 96,2 Millionen Franken, heisst es in einer Mitteilung des Spitals. Der Ertrag konnte zwar um 2,75 Prozent gesteigert werden, dennoch resultieren unter dem Strich rote Zahlen. Es ist das erste Mal seit acht Jahren, dass das Spital einen Verlust einfährt.
«Als privat geführtes Spital mit kantonalem Versorgungsauftrag sind die Erträge durch politisch zu tief definierte Tarife bestimmt », lässt sich Stefan Aschwanden, Präsident der Krankenhausgesellschaft Schwyz, zitieren. Demgegenüber stünden steigende Marktpreise für Löhne, Medizinprodukte, Energie und Infrastruktur. «Dieses finanzielle Ungleichgewicht hat nun auch das Spital Schwyz eingeholt », so Aschwanden.
Gewinn ist für Investitionen essenziell
Der Gewinn vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern beträgt zwar immer noch 3,8 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent). Dieser liege aber unter der Zielgrösse von 10 bis 15 Prozent, wie es weiter heisst. «Diese Quote wird angestrebt, um mittel- und langfristig Zukunftsinvestitionen, insbesondere in die digitale und bauliche Infrastruktur, aus eigenen Mitteln finanzieren zu können.» Hierbei gebe die sehr gute Eigenkapitalquote von 52 Prozent «die finanzielle Stabilität und Ausdauer, die es braucht, um wieder in die Gewinnzone zu kommen». Positiv sei zudem, dass man bereits 2022 mit dem Multifunktionshaus ein wichtiges Neubauprojekt habe abschliessen können.
Im Geschäftsbericht stellt die Spitalführung aber auch klar: «Eine rigorose Kostenkontrolle, die sorgfältige Priorisierung von Projekten und das Zurückstellen von Zukunftsinvestitionen stehen nun im Fokus.» Das Eigenkapital ist im vergangenen Jahr um 2,6 Millionen auf 55,5 Millionen Franken gesunken.
Abseits des finanziellen Ergebnisses könne das Spital Schwyz aber auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Zahl der Mitarbeitenden ist von 496 auf 528 gestiegen. 6985 Patientinnen und Patienten lies-sen sich stationär behandeln, weitere rund 1000 im Rahmen der tagesstationären Behandlungsform, dazu kommen rund 91’000 ambulante Behandlungen. Auch die Zahl der Gebur-ten ist mit 410 konstant geblieben, entgegen dem nationalen Trend.
Notfallbereich bleibt ein Politikum Im Jahr 2023 hat das Spital Schwyz zudem 10’632 Fälle auf der Notfallstation behandelt. Die Nachfrage sei weiterhin hoch, heisst es in der Mitteilung. Das Spital lässt es sich nicht nehmen, einen Seitenhieb gegen die Regierung zu platzieren: «Die Vorhalteleistungen sind nicht durch die Tarife gedeckt. Damit ist dieses Leistungsangebot defizitär und muss durch andere Erträge des Spitals quersubventioniert werden.» Die Abgeltung der Vorhalteleistungen im Notfallbereich wird kommende Woche im Kantonsrat ein Thema. Die Schwyzer Regierung lehnt eine von den Spitälern beantragte Finanzierung über die sogenannten gemeinwirtschaftlichen Leistungen in Höhe von 2,8 Millionen Franken ab, weil die Vorhalteleistungen im Notfall bereits Teil der Pflichtleistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung seien.
«Die Schwyzer Spitäler werden durch den Kanton nicht dazu angehalten, zu kleine oder schlecht ausgelastete Notfallstationen aus regionalpolitischen Gründen offenzuhalten», so die Regierung.
Foto: zvg