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Wie das Johannisbächli wieder hergestellt wurde

Wie das Johannisbächli wieder hergestellt wurde Wie das Johannisbächli wieder hergestellt wurde

Der Fram-Club weckte kürzlich das Interesse vieler mit einem besonderen Anlass: Für einmal verliess man das Museum und ging auf Exkursion zum Johannisbächli.

Am vergangenen Samstagnachmittag ging der «Fram-Club» für einmal «extra muros», das heisst, die Veranstaltung startete wie üblich im Museum Fram, ging dann aber später weg zum eigentlichen Schauplatz. Walter Kälin begrüsste die gut 50 Interessierten und stellte ihnen Benno Heussi vor, der die Wiederherstellung des Johannisbächli als Team- und Projektleiter im Unternehmen Geoinfra Ingenieure AG, Einsiedeln, und im Auftrag des Bezirks und des Klosters verantwortete.

Es sei eigentlich ein atypischer Fram-Anlass, denn praktisch immer seien die Anlässe in irgendeiner Form kulturellen und gesellschaftlichen Themen gewidmet, doch heute wolle man den Nachmittag für einmal mit der Natur teilen. In der anschliessenden halbstündigen Power-Point-Präsentation erläuterte Benno Heussi, wie es zu diesem Projekt kam. Der Auslöser war unter anderem das Hochwasser 2021, aber auch das Anliegen der Landbesitzer, Lebensraum für Mensch und Natur aufzuwerten und den Bachlauf in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Viele, aber wichtige Details

Nach der Einführung im Museum Fram machten sich die Teilnehmenden auf zum Klosterweiher, wo sie weitere spannende Informationen zu hören bekamen. Dass nur zwei Grundeigentümer mit den gleichen Interessen in das Vorhaben involviert waren, habe vieles erleichtert. Im obe-ren Teil des Johannisbächli ist es das Kloster, im unteren Teil der Bezirk. Weiter wurde positiv hervorgehoben, dass beim Bau das einheimische Unternehmen Beat Kälin AG berücksichtigt wurde.

Lange Zeit waren nur wenige Naturereignisse vorgekommen und so habe man generell immer näher an Bäche gebaut. Erst ab den neunzehnhundertachtziger Jahren hatten Unwetter mehr und mehr zugenommen und da wurde auch der Hochwasserschutz immer mehr zum Thema. Benno Heussi erwähnte viele Details, die beim Projekt beachtet werden wollten: So kurze Transportwege für das Material wie möglich, die Vergrösserung der Bachdurchläufe und der Abflusskapazitäten, die korrekte Entsorgung von Altlasten, die Amphibienwanderung aus dem Wald in den Bach zum Laichen und wieder zurück, Ufersicherung, ein Unterhalts- und Pflegekonzept und anderes. Die Bepflanzung der Böschungen wird durch die Klostergärtnerei noch erfolgen. Eine hundertprozentige Sicherheit vor Überflutungen gebe es allerdings nie, bemerkte der Referent. Zu all dem kam dann auch noch das geplante Wildbiendli- Paradies rechts neben dem Kloster beim Johannisbächli, das auch zur Umweltbildung der Besuchenden beiträgt und ein positives Naturerlebnis schafft. Weiter unten beim Weisswindgarten wurde nur wenig verändert.

Kosten der Revitalisierung Die ganzen Kosten betragen etwa 1,25 Millionen Franken, die zu rund siebzig Prozent von Bund, Kanton und Bezirk getragen werden. Einen Restkostenteil übernehmen eventuell ein Fonds der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich, das Kloster und der Bezirk.

Beim Einlaufbauwerk, beim Weisswindgarten, wo das Wasser in entsprechend dimensionierte Kanäle und Rohre weitergeleitet wird, konnte Walter Kälin die neugierigen Besucherinnen und Besucher gegen sechzehn Uhr entlassen, nicht ohne Benno Heussi für seine verständlichen und spannenden Ausführungen herzlich danke zu sagen.

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Bauingenieur Benno Heussi von der Firma Geoinfra bei der Präsentation «Renaturierung Johannisbächli

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