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Künftig sollen auch «Fremde» als Kirchenräte wählbar sein

Künftig sollen auch «Fremde» als Kirchenräte wählbar sein Künftig sollen auch «Fremde» als Kirchenräte wählbar sein

Die katholische Schwyzer Kantonalkirche will den Kreis möglicher Kirchenratsmitglieder ausweiten. Eine Vorlage wird an der kommenden Session am 31. Mai in Einsiedeln diskutiert.

Die katholische Schwyzer Kantonalkirche will an ihrer nächsten Tagung einen wichtigen Schritt nach vorne machen. Die bisherige Wohnsitzpflicht für die Mitglieder des Kirchenrats in der entsprechenden Kirchgemeinde soll aufgehoben werden. Die Kantonalkirche bezweckt damit auf Antrag eine Ausweitung des Kreises an Personen, die dann im Herbst an den Kirchgemeindeversammlungen in den Kirchenrat gewählt werden können. So werde, heisst es in einem Schreiben, das dem Jahresbericht beiliegt, die Suche nach neuen Behördenmitgliedern vereinfacht. Probleme nach Züglete, aber keine Ausnahme für Priester «Der kantonale Kirchenvorstand hat vermehrt Meldungen von Kirchgemeinden erhalten, dass sich die geltenden Vorgaben für die Wahlen in den Kirchenrat inzwischen zu restriktiv auswirken würden», hält Lorenz Bösch als katholischer Kantonalkirchenpräsident weiter fest. Die bestehende Wohnsitzpflicht, die nun abgeschafft werden soll, führe dazu, dass nur sehr erschwert oder zum Teil gar keine Kandidierende gefunden werden könnten.

Im Extremfall könne eine Person nicht in den Kirchenrat gewählt werden, die zwar jahrelang in einer Kirchgemeinde aktiv mitgewirkt habe, dann aber in die Nachbargemeinde umgezogen sei.

Vom kantonalen Kirchenvorstand wurde zudem erwogen, ob für die Pfarrer eines Seelsorgeraums eine Ausnahme gemacht werden könnte, sodass diese – vorbehältlich der entsprechenden Wahl – Einsitznahme in den Kirchenrat hätten. Eine solche Ausnahme sei aber gar nicht nötig, das Anliegen wurde denn auch gestrichen. Grund: Auch wenn ein Pfarrer beziehungsweise ein Pfarradministrator nicht gewählter Kirchenrat ist, kann ihn der Kirchenrat an seine Sitzungen mit beratender Stimme beiziehen.

Kritische Voten von Bösch Kantonskirchenpräsident Lorenz Bösch schaut auf das letzte Kirchenjahr zurück und spart nicht mit kritischen Worten: «Die katholische Kirche ist in der Krise », schreibt er mit Blick auf die weltpolitische Lage, aber auch auf die Missbrauchsfälle in der Kirche, die auch im letzten Jahr wieder für Schlagzeilen sorgten. Auch dass die Zahl Kirchgängerinnen und Kirchgänger weiter zurückging, lässt den Ingenbohler nicht kalt.

Es sei «an uns allen, mitzuhelfen, diese Krise zu überwinden». Alle könnten, so Lorenz Bösch, «im Rahmen ihrer Möglichkeiten Beiträge dazu leisten». Umso herzlicher dankt Lorenz Bösch deshalb jenen Kantonsratsmitgliedern, welche die Vorstösse bachab schickten, welche die Schwyzer Firmen von den Kirchensteuern befreien wollten.

Trotz aller Sorgen in der katholischen Kirche: Die Jahresrechnung schliesst durchaus erfreulich ab. Statt eines budgetierten Defizits von über 7600 Franken resultiert ein Überschuss von 86’100 Franken. Das Eigenkapital erhöht sich auf 688’900 Franken.

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