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Immer mehr Schwyzer Private und Firmen müssen Konkurs anmelden

Immer mehr Schwyzer Private und  Firmen müssen Konkurs anmelden Immer mehr Schwyzer Private und  Firmen müssen Konkurs anmelden

Sowohl national als auch im Kanton Schwyz ist die Anzahl an Konkurseröffnungen zum dritten Mal in Folge gestiegen.

206 Firmen- und Privatkonkursverfahren wurden 2023 im Kanton Schwyz eröffnet, dies zeigen die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Das sind zwar nur drei Konkurseröffnungen mehr als im Vorjahr, die Anzahl steigt jedoch zum dritten Mal in Folge. Das Wachstum scheint nach den starken Anstiegen in den letzten Jahren (2020: 173, 2021: 186, 2022: 203) aber wieder abzuflachen. Der Rekordwert an Konkurseröffnungen bleibt bei 208 Konkurseröffnungen aus dem Jahr 2019.

Die Schwyzer Zahlen decken sich mit dem nationalen Trend. Mit 15’447 Konkurseröffnungen schweizweit steigt wie auch im Kanton Schwyz die Zahl nicht nur zum dritten Mal in Folge, sondern erreichte nach den Jahren 2021 (14’081 Fälle) und 2022 (15’009 Fälle) auch zum dritten Mal in Folge einen neuen Rekordwert.

Konkursämter stellen keine Tendenzen fest Dürfte es künftig also zum Normalfall werden, dass jedes Jahr die Anzahl an Konkursen zunimmt? Die Schwyzer Konkursämter wiegeln auf Nachfrage ab: «Es kann von keiner Tendenz gesprochen werden», heisst es unisono. Sowohl das Konkursamt Schwyz als auch die Ämter Höfe und March erklären, dass sich die Zahlen wieder auf das Niveau von vor der Pandemie eingependelt hätten.

Im Konkurskreis Schwyz – umfassend die Gemeinden Ingenbohl, Schwyz, Muotathal, Illgau, Morschach, Riemenstalden, Oberiberg, Unteriberg und Alpthal – beträgt der langjährige Jahresdurchschnitt 36 Fälle, seit 2021 entspricht die Zahl an Konkurseröffnungen diesem Schnitt oder liegt gar darunter.

Härtere Bekämpfung missbräuchlicher Konkurse

Es scheine, als hätten die Covid- Kredite dazu beigetragen, das Überleben einiger Gesellschaften zu sichern oder zumindest den Konkurs zu verzögern, erklärt das Konkursamt March. Seit 2020 habe man zwar keine wesentliche Steigerung der Konkurse festgestellt, es bleibe jedoch abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln werde.

Dabei spielt das Konkursamt March auf für 2025 geplante Gesetzesänderungen an: Für diese kündigte der Bundesrat an, dass Schuldner sich künftig nicht mehr durch missbräuchliche Konkursverfahren von beispielsweise Lohnzahlungen oder Schulden entledigen und so andere Personen schädigen können. Der Bund will die Hürden erhöhen, damit sich Schuldner nicht mehr zum Nachteil der Gläubiger von Schulden befreien können. Auch soll ein Konkursverfahren nicht mehr dafür genutzt werden können, andere Unternehmen auf unlautere Weise zu konkurrenzieren.

Riesige Verlustmasse im Jahr 2021 Leicht zugenommen haben im vergangenen Jahr auch die finanziell entstandenen Verluste aufgrund von Liquidationsverfahren. Diese stiegen von 27 Millionen Franken 2022 auf 32 Millionen Franken 2023. Diese Verlustmasse fällt im langjährigen Vergleich eher gering aus. Bei der Betrachtung der Zahlen der letzten Jahre fällt das Jahr 2021 mit einem Betrag von rund 1,62 Milliarden Franken auf.

Der Gesamtverlust aus Konkursverfahren im Bezirk Höfe betrug in diesem Jahr 1,54 Milliarden Franken, was den Hauptanteil an der massiven Verlustmasse ausmachte. «Darunter fällt ein Konkursfall mit einem Verlust von knapp über einer Milliarde Franken, welcher ein Grossprojekt im Bereich der erneuerbaren Energien im Ausland betrifft. Der grösste Teil dieses Verlustes betrifft ausländische Gläubiger», erklärt das Konkursamt Bezirk Höfe auf Anfrage.

Ausgeschlagene Erbschaften spielen grosse Rolle Der Hauptanteil zum massiven Verlust 2021 stammt aus dem Bezirk Höfe, in der March wurde im selben Jahr ein 1996 eröffneter Fall abgeschlossen, welcher einen Verlust von 62 Millionen ausweist und somit «etwas über die Stränge geschlagen hat». Im Konkurskreis Schwyz fiel der Jahresverlust mit 880’000 Franken nicht überdurchschnittlich hoch aus.

Auch ausgeschlagene Erbschaften werden von den Konkursämtern bearbeitet und sind seit Beginn der Reihe von Konkursstatistiken im Jahr 1994 in den Konkursstatistiken enthalten, wie das Bundesamt für Statistik bestätigt. Im Amtskreis Schwyz würden Firmenkonkurse im Vergleich zu den ausgeschlagenen Erbschaften abnehmen. Diese würden zurzeit eine deutlich grössere Rolle spielen, wie das Schwyzer Konkursamt ausführt.

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