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Hedonisch

Endlich. Eine gute Meldung. Geliefert vom Sendeformat «Kassensturz ». Die machen ja immer wieder verschiedenste Tests. Von Augenmakeup über Küchenmixer bis Zeitschaltuhr. Der kürzliche und seine Erkenntnisse verhelfen mir in Zukunft zu gutem Gewissen. Naja, sagen wir mal, zu weniger Schlechtem. Es ging um Paprika-Chips und ihre Geschmacksqualitäten. Und zwischendurch die Moderatorin mit der Erklärung, die mein Leben verändert.

Ich kann nichts dafür. Chemische komplexe Vorgänge im Gehirn sind schuld. Die Rede ist vom Naschen und nicht aufhören können. Seien es Chips, Salznüssli oder Schoggi. Das Hirn ist verantwortlich. Und der offizielle Name dafür spricht Bände: «Hedonische Hyperphagie». Seien wir doch ehrlich, wenn ich jemandem sage, ich leide an «hedonischer Hyperphagie» oder ich trage ein «evolutionäres Erbe» (ja, das sei es!) tönt doch viel diffiziler als, ich kann nicht aufhören fettig-salzig-süsse Snacks zu es-sen. Und wetten, dass sich niemand getraut nachzufragen und so ist man und frau rasch aus dem Schneider. Was keineswegs heisst, dass das Problem dann gegessen ist. Spontane Metapher, haha!

Auf Deutsch und verständlich bedeutet Hedonismus (altgriechisch), laut Wikipedia, Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde. So weit, so klar im Zusammenhang mit Chips. Da gäbe es noch anderes, nicht Essbares. Aber lassen wir das. Und die Hyperphagie sei eine Krankheit, die eine gesteigerte Nahrungsaufnahme mit übermässigem Appetit oder Heisshunger und fehlendem Sättigungsgefühl mit sich bringt. Hhmm … eigentlich will ich das gar nicht wissen. Mir genügt der altgriechische Begriff.

* Martha Emmeneggers Dialekt kennt auch einen Begriff: «gfrässig ». Und sie nimmt sich (einmal mehr) vor, nie mehr Chips und Nüssli zu essen.

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