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Verwaltungszentrum Kaltbach: Referendum wird lanciert

Verwaltungszentrum Kaltbach:  Referendum wird lanciert Verwaltungszentrum Kaltbach:  Referendum wird lanciert

Das Volk soll über das 139 Millionen Franken teure Verwaltungszentrum entscheiden. Mit dem fakultativen Referendum soll die Abstimmung erzwungen werden.

Also doch: So leicht, wie es in der Kantonsratssession aussah, geht es beim geplanten Verwaltungszentrum im Kaltbach ausserhalb von Schwyz nun doch nicht. Dort plant die Regierung – zusammen mit einer satten Kantonsratsmehrheit – ein neues kantonales Verwaltungszentrum für rund 500 Mitarbeitende. Gleichzeitig sollen dort auch die Blaulichtorganisationen und eine Polizei-Einsatzzentrale für die Kantone Zug und Schwyz Platz finden.

«Nochmals nachdenken» Er ärgert sich damit auch über Vorgänge in der Schwyzer Politik. «Es ist unglaublich, wie alle politischen Parteien, inklusive SVP, diese grosse Ausgabe einfach so unterstützen.» Studer und seine Mitkämpfer haben nun Zeit, innert den nächsten 60 Tagen 1000 Unterschriften zu sammeln. Schaffen sie das, muss das Geschäft an der Urne vorgelegt werden. Wie andere auch geht Studer bereits heute davon aus, dass das neue Verwaltungszentrum mehr kosten wird, als heute budgetiert ist. «Bevor wir 150 Millionen plus ausgeben, denken wir besser noch einmal darüber nach, wohin das wich-tige Zentrum kommen soll», so Studer. Er ist zudem überzeugt, dass das Verwaltungs- und Sicherheitszentrum «unmittelbar in die Nähe des Regierunsgebäudes gehört». Das Areal des ehemaligen AHV-Gebäudes an der Bahnhofstrasse biete sich für einen solch wichtigen Komplex geradezu an. Öffentliche Dienste müssten für die Bürger auch in Zukunft bequem erreichbar sein. Nur so sei gewährleistet, dass das Beizen- und Lädelisterben in Schwyz nicht weitergehe und der schicke Hauptort Schwyz mangels Attraktivität sterbe und sich entvölkere.

«Es bleibt uns Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern nichts anderes übrig, als mit dem fakultativen Referendum den Beschluss der 86 Volksvertreter zu korrigieren und diesem wichtigsten Projekt der letzten Jahrzehnte eine zweite Chance zu geben », betont Studer. Diese hätten nämlich pro «Kantonsratskopf » mit einem einzigen Entscheid je 1,6 Millionen Franken bewilligt.

Kritik auch in der Verwaltung

Der zuständige Regierungsrat, Baudirektor und Landammann André Rüegsegger, war am Dienstag ferienbedingt für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für ihn ist das Projekt zwar teuer, letztlich aber alternativlos. «Wir bauen weder einen Palast noch einen Tempel», so der Baudirektor am vergangenen Mittwoch im Kantonsrat.

Kritiker im Rat bleiben aber bei ihrer ablehnenden Haltung. Einer der wenigen, der auch als SVP-Mitglied im Kantonsrat sein Nein laut vertrat, ist der Steiner David Beeler. Er wisse von Mitarbeitenden in der Kantonsverwaltung, die gegen die Projekte im Kaltbach und in Biberbrugg – hier plant der Kanton eine Erweiterung des Sicherheitszentrums – seien. Beeler: «Sie sind nicht sicher, dass es wirklich das Ei des Kolumbus ist, wenn einfach alles unter ein Dach zentralisiert wird.» Die Kosten seien exorbitant hoch. «Ich bin zudem überzeugt, dass diese wie üblich noch höher werden.» Mehrheit laut Umfrage für den Neubau Gemäss einer repräsentativen Meinungsumfrage, die der «Bote der Urschweiz» sowie der «March Anzeiger/Höfner Volks-blatt » in Auftrag gegeben ha-ben, hätte ein Referendum gegen das Verwaltungszentrum im Kaltbach nur geringe Chancen. Demzufolge begrüssen 24 Prozent den Bau eines neuen Verwaltungszentrums klar. Weitere satte 46 Prozent sagen eher Ja zu dem Vorhaben. Der Nein-Anteil ist wesentlich kleiner. 10 Prozent der Befragten sagen eher Nein, klar Nein sagen so-gar nur 5 Prozent. Relativ hoch ist mit 15 Prozent der Anteil der Unentschlossenen. Auffällig ist, dass vor allem die älteren Befragten überzeugt sind von der Notwendigkeit eines Neubaus: 32 Prozent der über 50-Jährigen sagen klar Ja. Hingegen sagen bei den 14- bis 34-Jährigen nur 12 Prozent klar Ja. Interessant ist auch, dass es bei den Befragten in der Inner- und Ausserschwyz kaum Unterschiede gibt. Lediglich der Anteil derjenigen, die eher Nein (13 Prozent) und klar Nein (6 Prozent) sagen, ist in Innerschwyz deutlich höher als in Ausserschwyz (8 Prozent eher Nein und 3 Prozent klar Nein). Befragt wurden 350 Personen zwischen dem 6. und dem 22. März.

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