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Soll man Gemüse statt Blumen im Garten anpflanzen?

Was da alles kreucht und fleucht im Garten, es ist eine wahre Freude, im Frühling, im Sommer und im Herbst: Osterglocken, Tulpen, Rosen, Clematis, Pfingstrosen, Dahlien, Gladiolen und Oleander. Alles gedeiht prima. Wieso soll man denn also umsverrode Gemüse statt Blumen pflanzen? Die Zeiten sind zwar schlecht, aber so schlecht auch wieder nicht wie während des Zweiten Weltkriegs (1939– 1945), als eine Anbauschlacht über das ganze Land gezogen ist und man planmässig den agrarischen Mehranbau und die Ertragssteigerung zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung beziehungsweise zur Umstellung auf Selbstversorgung fördern musste. Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln, überall Kartoffeln, so weit das Auge reichte: Für die Anbauschlacht wurden in Blumenbeeten, auf Fussballfeldern, auf der Sechseläutenwiese in Zürich und sogar direkt neben dem Bundeshaus in Bern Kartoffeln und Gemüse angepflanzt.

Ich persönlich habe gar nichts gegen Essbares aus dem Garten. Aber muss es denn ausgerechnet Gemüse sein? Versuche, Gemüse anzupflanzen, scheiterten hoffnungslos: Erstens blieb es kümmerlich und zweitens war es auch aus ästhetischen Gründen unansehnlich. Ganz anders essbare Blüten: Die geben auch was fürs Auge her. Und Kräuter, Gewürzpflanzen: Wie das duftet und die Küche bereichert. Hinzu kommen ein Olivenbaum, ein Apfelbaum und ein Birnbaum in unserem Garten: Das Obst schmeckt vorzüglich, und die Blüten der Bäume sind eine wahre Pracht.

Ergänzt wird das Ganze mit einer Sommerblumenmischung und einer Bienenweide: Diese Mischung enthält Samen von Pflanzen, die Bienen und Schmetterlinge anziehen und ihnen wertvolle Nahrung bieten. Schliesslich soll man auch an die Insekten denken – und die ernähren sich nun einmal nicht von Gemüse.

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