«Man weiss einfach, dass die Rothenthurmer festen können»

Am morgigen Open Air in Rothenthurm tritt zum ers-ten Mal die Schlager-Rock-Band «Schlagrahm» auf. Die vier Musiker haben Rockerseelen, aber ihre Herzen schlagen für Oldies wie «Rote Lippen soll man küssen» oder «Marmor Stein». Am Schlagzeug sitzt Markus Wilhelm.

«Schlagrahm» – wie hat die Band ihren lustigen Namen abgekriegt?

Das war eine Bier-Idee. Sie entstand, als wir uns bei der Gründung 2008 Gedanken zum Wort «Schlager» machten, die zu unserem Repertoire gehören. Sie werden «Giftzwerg» oder «Kobold» genannt – ist das gerechtfertigt?

Das sind Spitznamen, weil ich der Kleinste in der Band bin (lacht). Ich bin der Organisator, und darum muss ich mich manchmal durchsetzen – intern oder extern. Ist «Schlagrahm» zuvor bereits am Open Air in Rothenthurm aufgetreten? Nein, aber es ist höchste Zeit dazu. Wir haben aber vor vielen Jahren einmal an einem Bar Festival in der Markthalle in Rothenthurm gespielt. Wie sind Sie vom sankt-gallischen Eschenbach ins Schwyzer Hochmoor gekommen? Wir treten relativ oft im Kanton Schwyz auf, zum Beispiel im Gaswerk Schwyz oder am Seenachtsfest in Lachen. Diesmal wurden wir vom OK des Open Airs angefragt. Was ist für Sie das Spezielle an Rothenthurm? Man weiss einfach, dass die Rothenthurmer festen können und dass sie Rockmusik-orientiert sind. Rock und Parties sind genau unsere Richtung. «Schlagrahm» spielt populäre Songs und Schlager anderer Interpreten – schreiben Sie auch eigene Lieder? Nein, wir schreiben keine eigenen Songs. Wir spielen ausschliesslich deutsche Schlager. «Schlager mit Stromgitarren» heisst unsere Devise. Viele Melodien Ihres Repertoires sind «uralt» – kommt der Retro-Stil auch bei den Jungen an?

Unsere Musik stirbt nie aus, denn es sind lauter Evergreens. Die Älteren kennen die Melodien bereits, und die Jungen wachsen hinein. «Schlagrahm» ist eindeutig keine «Youngster-Band»? Nein, wir haben alle die 50 schon knapp vor Augen. Zum Teil spielen wir schon seit über dreissig Jahren zusammen, seit wir 14 sind.

Wie Ihre Webseite zeigt, mögen Sie es gerne grell-bunt – was ist die Message an das Publikum? Wir haben keine bestimmte Message. Bevor wir damit begannen, Schlager zu spielen, haben wir Hardrock gespielt. Darum sind wir im Herzen alle noch ein wenig Rockmusiker. Und jetzt ist es eine Kombination verspielter Schlager mit Rock-Touch. Ihr Markenzeichen ist eine riesige Sonnenbrille – ist das ein Marketing-Gag oder steckt mehr dahinter? Nein, die Sonnenbrille ist nicht so wichtig. Viel wichtiger sind unsere Trainingsanzüge aus dem Retro-Shop. Es sind alles Original- Trainer aus den Achtzigerjahren noch aus der DDR. Wir müssen aufpassen, dass sie beim Waschen nicht immer kleiner werden.

Foto: zvg

Markus Wilhelm

Jahrgang: 1980 Wohnort: Neuhaus SG Beruf: Senior Account Manager Hobbys: Musik, Kochen Skifahren