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Palliativ-Angebote im Kanton stark ausgelastet

Palliativ-Angebote im Kanton stark ausgelastet Palliativ-Angebote im Kanton stark ausgelastet

Der Kanton Schwyz hat im kantonalen Vergleich gut ausgebaute palliative Angebote. Die Auslastung nimmt aber zu.

Mitg./ip. «Der gesamte Bereich der Palliative Care steht aufgrund der demografischen Entwicklung vor grossen Herausforderungen, sei dies in der spezialisierten Versorgung oder in der Grundversorgung im Akut-, Langzeitpflege- oder im familiären Bereich », hält der Regierungsrat in seiner Antwort auf die Interpellation von Kantonsrätin Aurelia Imlig- Auf der Maur, SP Schwyz, und Antoine Chaix, SP Einsiedeln, fest, in welcher Fragen zur Palliativpflege im Kanton gestellt wurden. Die Angebote im Bereich der Grundversorgung respektive der allgemeinen Palliative Care sind gemäss Antwort des Regierungsrats weitestgehend vorhanden, wobei diese stark ausgelastet sind, was sich durch die demografische Entwicklung weiter verschärfen wird.

Bettenzahl aufgestockt Die spezialisierte Palliative-Care-Station im Spital Schwyz wurde Anfang 2022 aufgrund wachsender Patientenzahlen von sieben auf acht Betten aufgestockt. Die acht Betten waren 2022 und 2023 gemäss Spital Schwyz sehr gut ausgelastet, die Patientenzahl blieb über beide Jahre weitgehend stabil. In der stationären Palliative-Care-Station gab es gemäss Antwort der Regierung keine längeren Zeiten, in denen für potenzielle Patienten kein Bett zur Verfügung stand. Entsprechend sei die Anzahl Betten für die spezialisierte Palliativpflege im Kanton Schwyz momentan trotz demografischer Entwicklung ausreichend. Gleichzeitig würden die ambulanten Einsätze und die Auslastung der Hotline stetig zunehmen. Diese ermöglichen es den Patienten, im ambulanten Setting die nötige Betreuung zu erhalten.

Im Allgemeinen ist es so, dass nur 20 Prozent der palliativen Patienten die Behandlung auf einer dafür spezialisierten Station benötigen. Die Bedürfnisse der restlichen 80 Prozent können durch die Grundversorgung abgedeckt werden, bei welcher sich der Bedarf nicht einfach mit einer Anzahl Pflegebetten ausdrücken lässt, da ein grosser Teil dieser Versorgung im Familienbereich stattfindet.

Die Interpellantin und ihr Parteikollege wollten zudem wis-sen, ob regionale Hospizangebote kostendeckend betrieben werden könnten. Dazu schreibt der Regierungsrat, dass die beiden Einrichtungen – das Hospiz Talkessel Schwyz im Alterszentrum Rubiswil und das Hospiz St. Antonius in Hurden – insgesamt über sieben Plätze verfügen. «Die ausbezahlten Beiträge von den Krankenkassen, den Betroffenen und der öffentlichen Hand decken jedoch nur selten die Kosten, denn die Arbeit in einem Hospiz ist eine andere als jene in einem Pflegeheim. Schweizweit sind Hospize deshalb oft unterfinanziert und deswegen auf Spendengelder angewiesen », hält der Regierungsrat diesbezüglich fest.

Fachkräftemangel

Schliesslich warf auch der Fachkräftemangel Fragen auf. Der Fachkräftemangel sei ein generelles Problem in der Gesundheitsversorgung, das sich mit der demografischen Entwicklung weiter verschärfen werde. «Das nötige Fachwissen kann derzeit trotz erschwerender Umstände gewährleistet werden», heisst es in der Antwort abschliessend. Patienten in der allgemeinen Palliative Care sind Personen, die sich aufgrund einer unheilbaren, lebensbedrohenden und/oder chronisch fortschreitenden Erkrankung vorausschauend mit dem Lebensende auseinandersetzen oder sich in der letzten Phase des Lebens befinden. Dabei handelt es sich mehrheitlich um (hoch-)betagte Menschen, die zu Hause oder in einem Pflegeheim leben. Im Bereich der spezialisierten Palliative Care handelt es sich um eine zahlenmässig kleinere Gruppe, die eine instabile Krankheitssituation aufweisen und da-her eine komplexe Behandlung und/oder die Stabilisierung von bestehenden Symptomen benötigen. Sie sind daher auf die Unterstützung durch die spezialisierte Palliative Care auf einer Palliativstation im Akutspital angewiesen.

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