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Wie Geld aus dem Lotteriefonds verteilt wird

Wie Geld aus dem Lotteriefonds verteilt wird Wie Geld aus dem Lotteriefonds verteilt wird

Erfolg für die Kultur- und Sportszene: Jetzt legt der Kanton Schwyz endlich offen, wer mit wie viel Geld aus dem Lotteriefonds unterstützt wird.

Es ist ein alter Wunsch von Kulturschaffenden wie Sportvereins- Vorständen: Der Kanton Schwyz gibt jährlich Millionen aus dem Lotteriefonds aus, aber niemand wusste bisher, wie die Gelder auf die einzelnen Veranstalter, Vereine, Organisatoren oder Kulturschaffenden genau verteilt wurden.

Jetzt wird – nicht zuletzt pünktlich auf das Kulturwochenende – Klarheit geschaffen. Das Finanzdepartement des Kantons Schwyz veröffentlicht erstmals unter dem Stichwort Lotteriefonds Schwyz 2023, nach Sparten verteilt exakt, wer in den Genuss von wie viel Unterstützungsbeiträgen kommt. Möglich wurde die neue Transparenz durch den Künstler Bruno Steiner, der heute in Basel wohnt und im Rahmen des Projektes «Kulturfragen» ein Gesuch via das Amt für Kultur um Transparenz bei den Lotteriebeiträgen einreichte. In der Folge entschied der Beauftragte für Datenschutz und Öffentlichkeit, Philipp Studer, auf das Offenlegen all dieser Beiträge. Er sah keine Probleme bezüglich Datenschutz. Damit muss der Kanton Schwyz eine Wende in seiner bisherigen Vorgehensweise vollziehen und nun das machen, was in Nachbarkantonen schon lange Realität ist: völlige Offenheit.

Grosse Bandbreite an Zuwendungen Entsprechend gross ist die Freude bei Bruno Steiner: «Für die schweizerische zeitgenössische Kultur ist das ein Superentscheid. » Es sei «völlig unkompliziert » gewesen, diese Veröffentlichung zu erreichen. Damit gehe die Arbeit aber erst los: «Die Zahlen sind ein gutes Vermittlungsinstrument. Man kann sich Gedanken machen, was tatsächlich unter Kultur fallen soll.» Ein erster Blick in die 17 Seiten Zahlen zeigt – der Kanton Schwyz leistete im vergangenen Jahr insgesamt 11,4 Millionen Franken Unterstützung für kulturelle, sportliche oder andere Ereignisse. Er finanzierte damit zusätzlich die Denkmalpflege, Projekte im Sozialwesen, für Jugend und Erziehung, Gesundheit oder Bildung und Forschung.

Mit 5 Millionen Franken profitierte die Kultur, 3,5 Millionen Franken wurden für die Sportförderung und 1,9 Millionen Franken im letzten Jahr für die Denkmalpflege aufgewendet. Einen eigentlichen «Gump» mach-te der Kanton in der Kulturförderung von 2021 auf 2022, als der Betrag von rund zwei Millionen Franken auf über fünf Millionen kletterte.

Das hat auch damit zu tun, dass neuerdings der Kulturlastenausgleich – Schwyz muss zusätzlich an die Kulturinstitutionen von Zürich und Luzern bezahlen, weil sie auch von Schwyzern besucht werden – direkt dem Lotteriefonds entnommen wird. Im letzten Jahr waren das 1,8 Millionen Franken.

Die Bandbreite ist riesig. Im Kulturbereich ist von 72 Franken, die an die Werbe Lüönd AG entrichtet wurden, bis zu den 1,8 Millionen Franken, die der Kanton in den Kulturlastenausgleich bezahlt, alles möglich. Gross ist der Geldsegen auch für das «Y-Magazin ». Für die nächsten vier Jahre sind da je 385’000 Franken budgetiert. Der Betrag wurde im letzten Jahr dem «Kulturbudget » belastet, obwohl das «Y-Magazin» als Wirtschaftsförderungspublikation geplant war und der Lotteriefonds zwar für Kulturträger oder kulturelle Veranstaltungen, aber nicht für Wirtschaftsprojekte bestimmt ist.

Auch die Sportvereine erhalten Gelder Für Diskussionen sorgen dürften auch die 287’000 Franken aus dem Kultur-Topf für die Bibliothek Werner Oechslin. Diese soll künftig bekanntlich mit jährlich 600’000 Franken unterstützt werden. Das läuft bis-her in der Beratung aber als Forschungs- und Bildungsgeschäft und nur zum Teil unter dem Stichwort Kultur.

Die Zahlen zeigen nun, dass mindestens die Hälfte des Geldes heute der «Kultur » im Lotteriefonds berechnet wird, während Schwyz Kultur+ mit 145’000 Franken unterstützt wurde. Nicht weniger als 300’000 Franken erhielt im Jahr 2013 auch der Marchring zur Museumseinrichtung. Über 100’000 Franken gingen ans Verkehrshaus in Luzern.

Geld gabs aus dem Lotteriefonds auch für den Sport, auch hier wieder mit grossen Unterschieden. So bekam der Innerschweizer Schwingerverband 749 Franken, während sich die Unterstützung des Innerschweizer Fussballverbandes auf 16’549 Franken belief. Der FC Ibach kam in den Genuss von 20’050 Franken, während der SC Goldau 10’825 Franken zugestellt erhielt. Die ganze Liste mit allen Geldern ist auf der Kantons-Webseite unter «Lotteriefonds » zu finden.

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