«Ein ‹Best-of› und ‹Bösest-of› meiner beiden Romanfiguren»
Morgen Mittwoch liest Buchautor Marcel Huwyler aus seinen Krimireihen Morgenstern und Roth-Schild. Türöffnung ist um 19 Uhr in der Öffentlichen Bibliothek Einsiedeln an der Klostermühlestrasse 3.
Wie beginnen Ihre Bücher?
Ich versuche, immer einen allerersten Satz zu setzen, der die Leserschaft umhaut. Der entweder besonders schräg oder witzig oder verheissungsvoll oder kryptisch oder wow-mässig ist. Meine Geschichten sollen mit einem Paukenschlag beginnen.
Und wie begann Ihre Geschichte als Buchautor? Ich hatte als Journalist irgendwann ein paar Monate Überzeit zu kompensieren und wusste nicht, was tun. Also begann ich, Frau Morgenstern zu erfinden – und zu beschreiben. Seit wann schreiben Sie hauptberuflich?
Vor 25 Jahren begann ich als Journalist. Seit zwei Jahren lebe ich nur noch vom Romanschreiben.
Welches Buch sollten «Marcel Huwyler»-Neulinge als allererstes lesen?
Natürlich mit dem Feuerwerkauftakt: «Frau Morgenstern und das Böse»; also Band eins. Wie lange schreiben Sie an einem Buch?
Im Schnitt etwa vier Monate. Darum entstehen pro Jahr zwei Bücher.
Wie kommt man auf Charaktere wie Eliza Roth-Schild oder Frau Morgenstern? Indem man etwas sucht, das unverwechselbar und anders ist. Eine total neue Figur soll die Leserschaft packen und verzücken.
Morgen Mittwoch sind Sie zu Gast in Einsiedeln. Was erwarten die Besucher von Ihrer Lesung?
Ein wahres Lese-Happening. Ein «Best-of» und «Bösest-of» meiner beiden Romanfiguren. Mit viel «Humore & more» – samt überraschender Einblicke in meine Schreibwelt. Alles präsentiert im unvergleichlichen «Bestverzeller »-Huwyler-Sound. Die Leute werden sich garantiert herrlich amüsieren – ich versprechs! Was geben Ihnen die Lesungen?
Einen wundervollen direkten Austausch mit meiner Leserschaft – und ein grossartiges Gefühl: Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen. Fühlen Sie sich als Autor auch mal einsam? Nein. Nie. Das stille Schreibkämmerlein daheim hat viele Vorteile: Kaffee und Tee soviel ich will, bei zu viel Stille stimuliert Musik, keine nölenden Chefs, keine (absolut gar keine!) sinnlosen und langweiligen Sitzungen – und die Kaffeepause kann bei schönem Lauerzerseebadewetter schon mal den ganzen Tag dauern … Was machen Sie gegen eine Schreibblockade? Hatte ich noch nie. Und falls es mal stockt … Ab aufs SUP auf den Lauerzersee – und schon wellen mir neue Ideen zu. Finden Sie nebst dem Schreiben auch Zeit und Lust, andere Bücher zu lesen? Das ist tatsächlich ein Fluch: Seit ich selbst schreibe, lese ich selbst massiv weniger. Wirklich schade.
Zum Schluss ein Tipp für unsere Leserinnen und Leser, die schon immer mal selbst eine Geschichte schreiben wollten? Nur ja um Himmels willen nicht zu viel hirnen: Einfach mal drauflos schreiben – ohne Rücksicht auf Grammatik, Schuldeutschunterrichts- Gesetze und «normale » Sätze. Schreiben, wie man re-den würde – dann kommts gut.
Foto: Remo Nägeli
Marcel Huwyler
Jahrgang: 1968 Wohnort: Lauerz Beruf: Unterhaltungs-schriftsteller Hobbys: Kochen, Lesen, Musik