Von einem Einsiedler in der Fremde
Einsiedeln. Erschienen am 12. April 1924. Wenn wir Einsiedler in der Fremde gelegentlich oder aus alter Gewohnheit zusammenkommen, dann sprechen wir wohl mit ruhigem Behagen von unsern Einsiedler Erinnerungen, denken auch mit Ernst an die kritische Wirtschaftslage unserer engern Heimat oder sprechen auch von deren politischen Entwicklung. Wir sind darüber immer etwas auf dem Laufenden, denn die meisten von uns halten, ihrer angestammten politischen Tradition entsprechend, das eine oder andere der beiden Einsiedler Blätter, den «Anzeiger» oder die «Neue» oder auch beide zugleich. Gehen unsere Auffassungen über die Einsiedler Politik auch grundsätzlich auseinander, so sind wir doch alle gleich abgeneigt jeder rein persönlichen Zeitungsfehde, komme sie von dieser oder jener Seite. Wir sind eben den unmittelbaren persönlichen Reibungen, die das Leben in so en-gen Gemeinschaften, wie das Dorf und die Landschaft Einsiedeln mit sich bringen, entrückt und sehen mehr auf das Ganze.