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Das Wort Prozent kannten ganz sicher bereits die Römer, als sie noch Lateinisch sprachen. «Prozent » kommt nämlich vom anti-ken «pro cento», was unsereiner mit «von hundert» übersetzt. Wo neben einem Preis «Prozent» draufsteht, wird das, was drin ist, billiger, wenn die danebenstehende Zahl unter 100 liegt. Liegt diese Zahl über 100, wird dasselbe allerdings um diesen Hundertstelanteil teurer, was dann keinem günstigen Angebot mehr entspricht. Es sei denn, die dreistellige Prozentzahl beziehe sich auf die Menge der gekauften Ware oder (in seltenen Fällen) auf die Zunahme (m)eines Kontos. In diesem Fall würde mich jeglicher Prozent-Zuwachs sofort sehr freuen. Gerade jetzt, nach den feierlichen Ostertagen, begegnet uns der Begriff «Prozent» wieder an allen Konsumentenfronten. Momentan sind es die in allen Grössen und Brauntönen aufgereihten und aufgetürmten Osterhasen, welche aus ihrem Zellophan geduldig in ihre leider verpasste und deshalb weniger festliche Zukunft blicken. Sie sind per Datum plötzlich alle mit zweistelligen Prozenten behaftet und deshalb bis tief ins Günstige hinunter billiger zu haben. Klärli und ich müssen das nicht zweimal nachrechnen: – wenn derselbe Hase jetzt nur noch 50 % dessen kostet, was er vor ein paar Tagen wert war, können wir zum Preis eines Hasen jetzt gleich zwei kaufen, was bei normalen Schokoladetafeln seltener ist. Diese werden höchstens günstiger, kurz bevor sie verfallen. Ich habe heute eingekauft: Klärli backt uns morgen einen (hundertprozentig feinen) 50-%-Hasen-Kuchen.

* Ernst Friedli, 64, seit 31 Jahren verheiratet mit Klärli, geborene Schönbächler. Nichtraucher und Sachbearbeiter im Rathaus, steht unter Amtsgeheimnis. Macht sich in der Freizeit Gedanken zur Weltlage und mag vergünstigte Schoggihasen.

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