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Luzerner gaben klar den Ton an

Luzerner gaben klar den Ton an Luzerner gaben klar den Ton an

Sieg von Urs Doppmann am Frühjahrsschwinget in Freienbach

Das Klubduell im Schlussgang der beiden Luzerner gewann Urs Doppmann gegen Damian Egli nach 3 Minuten und 50 Sekunden mit Kurz. Die Schwyzer vermochten um den Tagessieg nicht mitzureden. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es fünf Auszeichnungen.

Wegen der widrigen Witterungsbedingungen musste der Anlass von Pfäffikon in die Reithalle Eulenhof verlegt werden. Fünf Wochen vor dem Zuger Kantonalen, dem ersten Kranzfest in der Innerschweiz, testeten 99 Schwinger, darunter Alex Schuler als einziger Eidgenosse, ihren Formstand. Dabei verlief das Geschehen an der Spitze über weite Strecken ausgeglichen. Erst im fünften Gang begann sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Nach vier Gängen standen noch fünf Schwinger punktegleich an der Spitze des Zwischenklassements. Aus diesem Quintett vermochte sich Urs Doppmann für die Endausmarchung zu qualifizieren. Alle anderen mussten stellen oder Haare lassen. Als weiterer Schlussgangteilnehmer machte Damian Egli das Rennen.

Der 29-jährige Urs Doppmann erwischte mit den Siegen gegen Nicola Wey und Daniel Schilter einen Start nach Mass. In einem lebhaften Gang trennte er die Punkte mit dem Zürcher Shane Dändliker, gegen den er bis-her zwei Verlustpartien hinnehmen musste. Doch dann liess er nichts mehr anbrennen und konnte das nach drei Gängen führende Glarner Talent Patrik Fellmann bodigen. In einer hochstehenden Darbietung behielt er mit seinem besonderen Kurzzug gegen Ueli Hegner das bessere Ende für sich.

Damian Egli setzte nach seiner Startniederlage gegen Shane Dändliker mit vier Siegen zu einer eindrücklichen Aufholjagd an. Der schwingkundige Metallbauschlosser erreichte mit dem Sieg gegen Jonas Durrer den Schlussgang.

Um den Tagessieg machten sich die Klubkollegen keine Geschenke und legten von Beginn weg wie die Feuerwehr los. Letztlich ging die Rechnung für Doppmann auf. «Der Sieg gibt mir für die weiteren Anlässe Selbstvertrauen », sagte der strahlende Sieger. Der zweite Rang ging durch Kilian Bühler ebenfalls nach Luzern. Neben den beiden Unentschieden blieb der 22-jährige, vierfache Kranzer viermal siegreich. Zuletzt holte er sich gegen Daniel Schilter die Höchstnote. Er musste allerdings den Ehrenplatz mit dem Zürcher Oberländer Roman Schnurrenberger teilen. Ihm gelang zuletzt gegen Alex Huber ein Plattwurf.

Bestklassierter Schwyzer war der 20-jährige Benjamin Züger vom organisierenden Schwingklub March-Höfe. Der rassige Turnschwinger blieb mit vier Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen. Im letzten Durchgang konnte er den favorisierten Nicola Wey zu den Verlierern reihen.

Kevin Steinauer blieb Bestklassierter Der 19-jährige Kevin Steinauer unterstrich einmal mehr sein schwingerisches Talent. Mit seiner guten Technik bereitete er viel Freude. Erst nach hartem Widerstand musste er gegen die beiden erfahrenen Kranzer Roman Schnurrenberger und Nicola Wey kapitulieren. Zuletzt konnte er den Glarner Patrik Feldmann, dem Fachleute eine grosse Schwingerlaufbahn voraussagen, eher überraschend bezwingen.

Sein Onkel Adrian Steinauer stieg wegen Knieproblemen nach einem längeren Unterbruch erstmals wieder wettkampfmässig in die Hosen. Dabei ging er keine unnötigen Risiken ein und büsste deshalb in den ersten vier Gängen Terrain ein. Doch mit den beiden Maximalnoten gegen Joel Schnyder und Ivan Staub gelang es ihm, Boden gutzumachen.

Jan Walker hatte als Leichtgewicht Schwerstarbeit zu verrichten und bereitete Kranzern viel Kopfzerbrechen. So unterlag er erst nach harter Gegenwehr gegen Jonas Durrer. Zum Abschluss lieferte er dem Zuger Kranzer Thomas Bucher über weite Strecken ein ebenbürtiges Duell und musste erst kurz vor Zeitablauf den Kürzeren ziehen.

Der zweifache Eidgenosse Alex Schuler konnte sein wahres Potenzial nicht abrufen. Neben den beiden Start-Unentschieden gegen Roman Schnurrenberger und Jano Müller wurde ihm eine kurze Unaufmerksamkeit gegen Luca Müller zum Verhängnis. Mit drei Siegen gewann er aber die Auszeichnung. Der 17-jährige Samuel Steinauer zeichnete sich durch sein schwingerisches Können aus. Mit je drei Siegen und Niederlagen vermochte er die Erwartungen zu erfüllen.

Remo Kälin (16) muss sich in seinem ersten Jahr bei den Aktiven an den höheren Rhythmus gewöhnen. Ihm fehlte in der Endabrechnung ein halber Punkt für die Auszeichnung.

Obschon Fabian Birchler zuletzt gegen Laurin Vogel dominierte, verlor er und verfehlte damit die Auszeichnung.

Pech für Reto Pfyl: Nach je zwei Siegen und Unentschieden musste er wegen Rückenbeschwerden auf die Fortsetzung des Wettkampfes verzichten.

Gapany holte Sieg in Ibach Wie in Pfäffikon wurde in Ibach ebenfalls in der Reithalle geschwungen. Dabei mussten die Schwyzer den Sieg dem Freiburger Benjamin Gapany überlassen. Nach seinem Startsieg gegen Mike Müllestein war der 29-jährige Landwirt nicht zu stop-pen und konnte all seine Gegner besiegen. Im Schlussgang kurzte er den Berner Elias Pirkheim nach wenigen Sekunden zum Resultat. Der grossgewachsene Silvan Appert klassierte sich zusammen mit Reto Fankhauser, Samuel Suter, Lukas von Euw und Christoph Waser gemeinsam im zweiten Rang.

Der Eidgenosse Michael Gwerder kam nach dem mühsamen Start mit dem Unentschieden gegen Jonas Burch und der Niederlage gegen Marcel Betschart zu vier Siegen. Den gleichen Leistungsausweis konnte Mike Müllestein vorweisen. Er musste neben der Niederlage gegen Gapany mit dem 17-jährigen Laurent Tornare überraschend stellen und kam so für den Tagessieg nicht mehr in Frage.


Urs Doppmann feierte seinen Sieg auf den Schultern seiner Klubkollegen. Fotos: Werner Schönbächler

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