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Schwyzer Wirtschaft zeigt sich beachtlich stabil

Schwyzer Wirtschaft zeigt sich beachtlich stabil Schwyzer Wirtschaft zeigt sich beachtlich stabil

Trotz zahlreicher globaler Krisen ist die Zentralschweizer und insbesondere die Schwyzer Wirtschaft robust aufgestellt. Dies zeigt eine neue Studie.

Inflation, Kollaps der Credit Suisse, Energiekrise, verschiedene militärische Konflikte, die das Import- und Exportgeschäft beeinflussten, und anhaltender Fachkräftemangel: 2023 war wahrlich kein einfaches Jahr für die Wirtschaft. Doch trotz der schwierigen Lage blickt die Zentralschweizer Wirtschaft positiv in die Zukunft. Schwyzer Unternehmen geht es «überdurchschnittlich» gut Dies zeigt die neueste Ausgabe des «Finanzmonitors Zentralschweiz » der Hochschule Luzern (HSLU) und der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz. Die Studie holt seit 2022 jährlich die Stimmungslage bei den Finanzverantwortlichen der Zentralschweizer Unternehmen ab. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen schätzen ihre wirtschaftliche Lage als «gut» ein, rund ein Drittel als «mittel», und nur drei Prozent bekunden, dass sie sich in einer «schlechten» Wirtschaftslage befinden. Im Kanton Schwyz sagen sogar 87,5 Prozent der Firmen, dass es ihnen gut geht. 12,5 Prozent gaben «mittel» an, und kein Unternehmen nimmt eine schlechte Wirtschaftslage wahr. «Die Schwyzer Unternehmen sind erstaunlich resilient und robust. Sie stehen im Vergleich zur ganzen Zentralschweiz überdurchschnittlich gut da», erklärt Studienautor und HSLU-Dozent Stefan Behringer auf Anfrage des «Boten».

Die grössten Sorgenkinder für die Zentralschweizer und auch die Schwyzer Wirtschaft sind der Fachkräftemangel sowie der starke Franken. Die zunehmende Stärke von Letzterem wurde laut Studie von den Unternehmen viel höher gewichtet als in den Vorjahren, vor allem im Kanton Schwyz: «Es ist auffällig, dass die Inflation stärker als Sorge genannt wird als in den übrigen Kantonen. Das deutet darauf hin, dass die antwortenden Unternehmen aus Schwyz eher exportorientiert sind», so Behringer. Ein Lichtblick könnte die jüngste Zinssenkung der Nationalbank sein. Diese Massnahme soll unter anderem der Frankenstärke entgegenwirken.

Dem Mangel an qualifiziertem Personal wollen die Firmen verstärkt mit eigenen Bemühungen zur Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden entgegenwirken. Ausserdem versuchen sie, ihre Attraktivität durch Flexibilität bei Arbeitszeiten und -modellen sowie Lohnnebenleistungen zu erhöhen, wie der Studie zu entnehmen ist. Mehr Nachhaltigkeit gefordert, weniger Bürokratie erwünscht Auch was die Nachhaltigkeit betrifft, machen die Schwyzer Unternehmen vorwärts, wie Behringer bestätigt: « 37,5 Prozent veröffentlichen bereits einen Nachhaltigkeitsbericht, davon jeweils die Hälfte aus Verpflichtung und freiwillig. 12,5 Prozent planen eine Veröffentlichung in den kommenden drei Jahren.» Dies spreche ebenfalls für eine stärkere Exportorientierung, oft komme die Pflicht zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten von EU-Kunden, da diese die Angaben ihrer Lieferanten bräuchten, um ihre Verpflichtungen erfüllen zu können, führt Behringer aus.

Bezüglich der an die Politik gerichteten Wünsche falle auf, dass bei den Schwyzer Unternehmen mehr als in den kleineren Kantonen der Bürokratieabbau genannt werde, bilanziert Studienautor Stefan Behringer.

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