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Schwyzer Parteien brüten über 139-Millionen-Projekt des Kantons

Schwyzer Parteien brüten über 139-Millionen-Projekt des Kantons Schwyzer Parteien brüten über 139-Millionen-Projekt des Kantons

Der Regierungsrat beantragt einen 139-Millionen-Kredit für den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes. Bei den Parteien sind noch viele Fragen offen.

Noch haben die Fraktionen nicht entschieden, ob sie für oder gegen den Kredit für das bisher teuerste Hochbauprojekt des Kantons sind. Die Parteispitzen begrüssen die Pläne zwar im Grundsatz, doch zunächst muss Baudirektor und Landammann André Rüegsegger noch Fragen beantworten.

Das zeigt eine Umfrage bei den Schwyzer Parteien. «Grundsätzlich finden wir schon gut, dass ein neues Zentrum zusammen mit den Blaulichtorganisationen im Kaltbach entstehen soll», sagt Nationalrat Roman Bürgi, der gleichzeitig die Schwyzer SVP präsidiert. Zu den-ken gibt ihm allerdings der hohe Preis der Gesamtinvestition.

Diese soll sich mittlerweile auf 139 Millionen Franken belaufen. «Wir haben noch Fragen und werden das Geschäft kaum einfach so durchwinken», zeigt sich Bürgi überzeugt. Die Hauptfrage aus seiner Sicht: «Man muss uns zeigen können, dass tatsächlich dank der versprochenen zusätzlichen Effizienz in der Verwaltung beim Personalbestand Einsparungen möglich sind und umgesetzt werden.» Kritische Töne von Mitte und FDP Ähnlich tönt es auch bei FDP-Präsident Urs Rhyner. «Die Kosten von 139 Millionen sind überraschend hoch, nachdem man bereits bei Beschluss des Projektierungskredites mit hohen Ausgaben von 100 Millionen gerechnet hat.» Die FDP werde das Projekt kritisch prüfen und die hohen Kosten dem Nutzen gegenüber stellen. Und, so Rhyner: «Neben dem Ausweisen der Einsparungen von Mietkosten von rund einer Million Franken pro Jahr, würden wir es begrüssen, wenn auch die Einsparung durch die angeblich erhöhte Effizienz der Arbeitsabläufe und die daraus resultierenden Stellen, die eingespart werden können, ausgewiesen und verbindlich festgehalten würden.» Für den FDP-Präsidenten ist klar: «Wenn durch ein zentralisiertes Verwaltungsgebäude der kontinuierlich steigende Stellenbedarf des Kantons gestoppt werden könnte, würde die FDP den Ausgaben ohne zu zögern zustimmen.» Anders Mitte- Präsident Bruno Beeler. Er findet, dass es fast nicht möglich sei, etwas anderes zu bauen. Das Zusammenführen der Blaulichtorganisationen an diesem Ort, auf Kantonsland, sei ideal. Er ist überzeugt, dass die grosse Mehrheit der Mitte dem Projekt zustimmen wird. Klar ist aber auch, dass es im Hauptort Schwyz kritische Stimmen zum Wegzug der Verwaltung von der Bahnhofstrasse gibt: «Die Schwyzer sind kritisch, sie wollen, dass am Standort des alten AHV-Gebäudes Arbeitsplätze und nicht einfach Wohnungen entstehen.» Kritik bei der SP und GLP

«Wie bereits beim Planungskredit 2021 kommuniziert, stehen wir der Bebauung einer grünen Wiese und dem Abzug so vie-ler Arbeitsplätze aus dem Dorfkern nach wie vor kritisch gegenüber », erklärt SP-Fraktionschefin Carmen Muffler. Zwar freue man sich über die Kita und die Busverbindung, sei aber umso kritischer, was das Parkplatzangebot betreffe. GLP-Präsident Lorenz Ilg zeigt sich dagegen «sehr erstaunt über den Preis». Anfänglich sei von 100 Millionen Franken die Rede gewesen, jetzt sei-en es schon fast 140. Wie der SP sind auch ihm die vielen Tiefgaragen- Parkplätze zu viel. Ilg: «Das war nicht die Idee.» «Cool» sei dagegen, dass mit dem Holzbau und der Fotovoltaik auf Nachhaltigkeit gesetzt werde.

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