Im «System» und gegen das «System»
KOMMENTAR
Alles bleibt beim Alten – die sieben bisherigen Regierungsräte bleiben fest im Sattel. Der Kanton hat wie bis an-hin eine ausschliesslich bürgerliche Regierung. Links und rechts davon gibt es keinen Platz. Der SP-Kandidat Jonathan Prelicz und der Parteilose Peter Abegg blieben mit fast gleich viel Stimmen «aussen vor». Dass die SP im Kanton Schwyz keinen einfachen Stand hat, zeigten auch die Verluste im Kantonsrat, doch wurde Prelicz wiederum ins Kantonsparlament gewählt. Trotz seiner linken Position ist er ein integrer Abgeordneter – um so mehr als Kantonsratspräsident. Kurz: Er gehört zum demokratischen «System» und akzeptiert dessen Spielregeln. Auch Peter Abegg akzeptiert sein negatives Wahlresultat, sieht dahinter aber eine Verschwörung der drei grossen bürgerlichen Parteien. Zusammen mit seinen Wählern sieht er sich als Opfer einer Regierung, die «das Volk für dumm verkauft».Kurz: Er steht gegen das «System», das er für undemokratisch hält. Seit Corona wächst die Zahl jener, die dem «System», beziehungsweise der Demokratie misstrauen – eine beängstigende Entwicklung. Um so wichtiger ist es, dass diejenigen, die «drin» sind, eine glaubwürdige Politik betreiben und jene, die sich «draussen gelassen» fühlen, nicht aus den Augen verlieren.