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«Das Interesse hat mich stark überrascht …»

«Das Interesse hat mich  stark überrascht …» «Das Interesse hat mich  stark überrascht …»

Fünf Stiftsschüler haben im Rahmen eines Kursfaches das Unternehmen «Otterbäg» gegründet und damit einen Zentralschweizer Wettbewerb gewonnen. Jay Rufer ist für alles technologische zuständig.

Was ist Otterbäg?

Wir sind eine Firma mit fünf Jugendlichen der Stiftsschule Einsiedeln. Wir produzieren umweltfreundliche Tote Bags (Tragtaschen), die mit einem Tier bedruckt sind. Pro verkaufte Tasche wird ein Betrag an das bedrohte Tier gespendet. Zusätzlich findet man auf dem Bag einen QR-Code mit einem Link zu Funfacts über das entsprechende Tier. Wie viel Geld wird an wen genau gespendet? 10 Prozent des Gewinns wird gespendet. Der Betrag wird veröffentlicht und am Ende des Jahres der entsprechenden Organisation gespendet. Es ist die Gruppe Wolf Schweiz, Prolutra (Otter) und Bienen Schweiz.

Und wer ist Otterbäg?

Unser CEO ist Ricarda Merz, Produktionschef ist Robert Wind, fürs Marketing ist Julie Hiller zuständig, Finanzchef ist Thomas Astridge. Ich selbst bin für den Bereich IT zuständig. Ich schaue, dass die Website zustande kommt und für alles, was mit Technologie zu tun hat. Wie entstand dieses Mini-Unternehmen?

Anders als an anderen Gymis und Kantonsschulen kommt es aus einem Kursfach, das aus verschiedenen Klassen gemischt ist. Das Team hat sich aus dem Interesse an der Sache heraus gebildet. Von der Stiftsschule gab es nur eine Unternehmensgründung. Schweizweit nehmen dieses Jahr 200 Mini-Unternehmen teil. Was war zuerst? Die Tasche

oder die Idee, bedrohte Tierarten zu schützen?

Als allererstes war die Tasche da, das ist etwas, das jeder braucht. Wir brauchten aber noch eine Story dahinter. Daher kam die Idee zum Tierschutz. Dachten aber erst mal an Tierfakten. Von da aus kam dann der Gedanke zum Tierschutz und Umweltschutz. Der Wolf ist ein heisses Thema, habt ihr euch dazu Gedanken gemacht? Die Gruppe Wolf Schweiz setzt sich dafür ein, dass es ein Zusammenleben von Wolf und Mensch gibt. Sie wollen zu einem Rahmen kommen, dass beide Seiten zufrieden sind. Wir sind dafür, dass der Wolf weiterhin in der Schweiz bestehen bleibt. Was ist das Besondere an euren Taschen?

Die Tasche besteht aus 100 Prozent Bio-Baumwolle aus Fair-Trade. Die Folie selbst wird von einem Schweizer Hersteller gemacht. Die Tasche von einem europaweiten Grosshändler. Den Druck auf die Tasche machen wir selbst mit einer Presse. Wie entstanden die Bilder auf den Taschen? Den Grundbaustein der Designs haben wir mit einer KI generiert. Julia Hiller aus unserem Team hat das Design dann nochmals komplett überarbeitet und nach unseren Vorstellungen angepasst.

Ihr habt den Pitch Contest gewonnen. Was kommt als nächstes?

Gestern wurden die Top 75 bekannt gegeben, worunter auch wir sind. Jetzt bereiten wir uns auf die Handelsmesse im Shopville beim Hauptbahnhof Zürich im Frühling vor, bei der sich die besten Unternehmen präsentieren. Dafür müssen wir noch einen Stand gestalten. Dort werden die Top 22 ausgewählt. Diese sind dann am nationalen Finale beteiligt. Der Sieger wird an einem internationalen Wettbewerb die Schweiz vertreten. Hat Otterbäg eine Zukunft?

Ich denke ja. Es hat mich stark überrascht, wie viele Leute Interesse haben, ein paar Franken mehr zu bezahlen, um etwas für die Tiere zu spenden. Viele möchten spenden, finden aber keinen Weg dazu.

Was ist Ihr Traumberuf?

Ich persönlich hatte schon immer ein Interesse in der Forschung im Bereich Biologie. Weil mich die Natur sehr interessiert, und sie mir wichtig ist.

Foto: Lukas Schumacher

Jay Rufer

Jahrgang: 2007 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Schüler Hobbys: Filme drehen Trampolin springen

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