Ende 2025 sollen alle Wuhrkorporationen aufgelöst sein

Der Bezirk Schwyz ist zuversichtlich, dass der Zeitplan zur Übergabe an den Kanton eingehalten werden kann.

Die ökologischen Anforderungen an den Hochwasserschutz sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorm gestiegen. Dies brachte die im Milizsystem geführten Wuhrkorporationen (WK) an ihre Grenzen. Deshalb hat der Bezirk Schwyz ein Wuhrreglement ausgearbeitet, mit welchem diese Aufgaben vollständig an den Bezirk übertragen werden. Der Antrag wurde am 18. Juni 2023 mit 85 Prozent Ja wuchtig gutgeheissen.

Damit haben sich die teilweise seit über 100 Jahren bestehenden Wuhrkorporationen überlebt. Statt dass der Hochwasserschutz der Bäche und Flüsse von den Anwohnerinnen und Anwohnern bezahlt wird, übernehmen der Bezirk Schwyz und damit die Steuerzahlenden die Finanzierung. 15 der 30 Wuhrkorporationen haben entschieden Dieser Übergang scheint problemlos zu gelingen, wie Remo Bianchi auf Anfrage erklärt. «Von den 30 Wuhrkorporationen ha-ben 14 diesen Grundsatzentscheid bereits gefällt», ergänzt der Abteilungsleiter Umwelt des Bezirks Schwyz. Am letzten Mittwochabend hat mit der WK Nietenbach eine weitere Genossenschaft diesen Schritt gemacht. Bianchi geht davon aus, dass die restlichen nachziehen.

Gemäss Wuhrreglement des Bezirks Schwyz sollten sie möglichst bis Ende 2025 aufgelöst sein und der Bezirk die Verantwortung über alle Wuhrbäche übernehmen. «Wir sind im Zeitplan », gibt sich Remo Bianchi zuversichtlich, denn «bis jetzt hat-ten wir keine Rückmeldungen, dass sich Wuhrkorporationen gegen die Auflösung stellen».

Falls doch, würde Artikel 13 des Wuhrreglements greifen. Dann würde die Wuhrkorporation im bisherigen Rahmen für die Planung, Umsetzung und Finanzierung des Gewässerunterhalts sowie die Hochwasserschutz- und Sofortmassnahmen zuständig bleiben und dies mit Perimetereinzügen finanzieren.

Eine erste Auswirkung dieses Paradigmenwechsels steht mit der Abstimmung über das Projekt Hochwasserschutz und Geschiebesanierung Teufbach/ Starzlen in Muotathal an. Den Bezirksbürgerinnen und -bürgern wird ein Kredit von fünf Millionen Franken vorgelegt, über den am 3. März an der Urne befunden wird.

Bereits sind weitere Hochwasserschutzprojekte in Planung, für welche neu der Bezirk Schwyz als Bauherrschaft auftreten wird. Remo Bianchi nennt als Beispiele die Sanierung des Dorfbachs Schwyz, die Sanierung des Oberlaufs Sihl im Ochsenboden, Gemeinde Unteriberg, den Hochwasserschutz an diversen Bächen im Dorf Alpthal, von Bächen in Lauerz sowie der Steineraa, Abschnitt 3, auf Gemeindegebiet Sattel.

Im Bezirk Schwyz finanziert der Bezirk nicht alle Bäche, sondern nur jene, die im Verzeichnis der Wuhrbäche enthalten sind – namentlich jene, die über eine Wuhrkorporation verfügen, und solche, welche bereits einmal mit öffentlichen Mitteln verbaut worden sind oder wo ein Projekt am Laufen ist. Die öffentliche Auflage dazu endete am 16. Februar. Das Verzeichnis wird im Verlauf des Frühlings in Kraft gesetzt. Weitere Informationen dazu können im Internet auf der Seite des Bezirks Schwyz abgerufen werden.

Opposition im Bezirk March

Am 3. März werden die Bezirksbürger von Einsiedeln über ein ähnliches, von Schwyz inspiriertes Reglement abstimmen.

Etwas harziger verläuft es in der March. An der ausserordentlichen Bezirksversammlung vom 20. Februar, bei welcher es ebenfalls um die Übernahme des Hochwasserschutzes der bestehenden fünf Wuhrkorporationen durch den Bezirk ging, wurde kritisiert, dass der Vorschlag des Bezirks zu wenig umfassend sei.

Der Altendörfler Gemeindepräsident Beat Keller stellte den Antrag, dass der Bezirksrat die Übernahme sämtlicher Fliessgewässer sowie sämtlicher Kosten zu prüfen habe. Er verwies auf das Höfner Modell, wo sich die Gemeinden und der Bezirk die Kosten je hälftig teilten und alle Fliessgewässer, nicht nur die Wuhrbäche, eingeschlossen seien. Sein Rückweisungsantrag wurde angenommen, der Bezirksrat March muss über die Bücher und eine neue Vorlage präsentieren.