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Des einen Freud, des andern Leid

Des einen Freud, des andern Leid Des einen Freud, des andern Leid

LESERBRIEFE

Ä huffä hend afangs Winter ä Sesonchartä poschted, / diä Alli weted go schiifahrä, häts scho soviil koschted. / Diä Lift idä underä Lagä häts am hertischtä troffä / si sind nur wenigimal oder garniä gloffä.

Für diä altä Lüüt aber, isch das warmi Wätter äs Gschänk, / si chönd verusä go lauffä, das isch guet für iri Glänk. / Au fürs Gmüet isches guet, wämmer sich cha bewegä, / mer trifft Lüüt womer mitenä Allerlei cha redä.

Natürli isch derigs Wätter scheun und nüd z’verachtä, / meteorologisch gsey, muesmers aber kritisch betrachtä. / Der Januar und Februar sind früener diä cheltischtä gsii, / mer hät mit Händschä und Chapä gschaffed und gfrourä derbii.

Das Jour hätmer allerlei Bilder und Sachä atroffä, / Velo und Töfffaher au derigi mit churzä Hosä sind umägloffä. / A Früelig glaubä isch sicher nu z’früä, / bis där chunt chanis nu Allerlei blüä.

Proviziä zum Vourus düemer am beschtä nüd allzu wiit, / äs hät scho miti März, der greuschti Schney abäghit.

Hermann Kälin (Bennau)

Wir beide kennen Anni Zehnder persönlich. Verantwortungsvoll, empathisch, tatkräftig und mit feinem sozialem Gespür hat sie in den vergangenen vier Jahren vollen Einsatz als Kantonsrätin gegeben. Als selbständige Berufsfachfrau mit gesundem Menschenverstand, mit Lebenserfahrung als Frau, Mutter und Grossmutter, ehrenamtlich Tätige und aktives Vereinsmitglied ist sie «eini vu üs» und wirkt als glaubwürdige Volksvertreterin. In ihren Hauptanliegen im Stärken der heimischen KMUs, die Anerkennung der Gleichwertigkeit von beruflichen und akademischen Ausbildungen, sowie ihr Einsatz für benachteiligte Menschen ist sie authentisch. Dass sie dieses Amt auch mit (Zitat) «grosser Freude ausübt», ist zusätzlich erfreulich. Solche Menschen braucht es im Parlament. Sie hat eine Wiederwahl mehr als verdient. Wir geben ihr unsere Stimme überzeugt und zweifach.

Daniel und Hildegard Berli-Kälin, Einsiedeln

Mitteilung der Redaktion: Eigentlich werden heute keine Leserbriefe mehr zur Wahl am Sonntag veröffentlicht. Dieser Leserbrief ging jedoch letzten Dienstag vergessen und wird deshalb heute Freitag ausnahmsweise abgedruckt.

NEKROLOGE

6.9.1930 – 9.2.2024

Franz kam als drittältestes von sieben Kindern an der Schmiedenstrasse auf die Welt. Für eine kurze Zeit zügelten sie ins Birchli, um dann an der Langrüti im eigenen Haus endgültig zu bleiben. Er verbrachte eine sehr schöne Jugendzeit, aber auch geprägt von viel Arbeit, wie das früher üblich war. Ihn störte das überhaupt nicht, er liebte es, wenn er etwas tun konnte. So war er Ausläufer in der damaligen Metzgerei Schiff und in der Bäckerei Grätzer, wo er grosse Körbe voll Ware an die Kundschaft verteilen musste, die oft grösser waren als er selber. Mit dem Vater ging er sehr oft in den Wald, um Holz zu sammeln. Man war dankbar für jedes Stück Holz, das man mit dem Leiterwagen heimbringen konnte. Wenn wir später auf unseren Wanderungen durch die Wälder gingen und er das viele Holz herumliegen sah, sagte er oft, wie froh man früher um jedes Stück gewesen wäre.

Nach der Schulzeit begann er seine Lehre im Einsiedler Anzeiger als Schriftsetzer. Damals fragte niemand nach seinen Wünschen, es gab auch keine Berufsberater. Sein Vater wusste einfach, dass diese Stelle gerade frei war. Er liebte aber trotzdem seinen Beruf, obwohl er hie und da sagte, dass er schon lieber mit Holz gearbeitet hätte. Nach der Lehre arbeitete er in Luzern, Wollerau und Immensee, bis er dann wieder zum EA zurückkehrte. Die Entwicklung im graphischen Gewerbe war enorm und der Beruf als Maschinensetzer wurde durch Computer ersetzt. So wechselte er nochmals die Stelle und arbeitete die letzten Jahre bei seinem Schwager in der Druckerei Grätzer an der Mythenstrasse.

Franz war schon immer ein sehr aktiver Mensch, so begann er schon sehr früh mit Turnen und Bergsteigen. Vor mehr als 60 Jahren trat er in den Turnverein STV ein, wo er ein sehr aktives Mitglied war. An unzähligen Turnfesten war er mit Erfolg dabei. Gerne stellte er sein Wissen und Können anderen zur Verfügung, war er doch lange Zeit Jugendriegenleiter, Oberturner und Präsident.

Auch dem Schweizer Alpenclub trat er vor 60 Jahren bei. Im Kreise seiner Freunde mach-te er unzählige Berg- und Skitouren. Ein besonderes Erlebnis war für ihn die Haute-Route im Wallis, das Matterhorn, Bernina und der Montblanc.

Ein weiteres Hobby waren seine Tiere. Schon als Kind zimmer-te er selber einen Stall und bekam die ersten Hasen, die ihn sein ganzes Leben begleiteten. Aber auch andere Tiere liebte er, vor allem natürlich seine 3 Hunde, die ihn immer begleiteten, aber auch Hühner, Truthähne, Zwerggeissen, einmal sogar ein vermeintliches Mini-Pic, das sich leider zu einem sehr grossen, schweren Hängebauch-Schwein entwickelte. Immer freute er sich, wenn Kinder und Erwachsene bei ihren Spaziergängen seine Hasen bestaunten. Frag-te uns jemand, wo wir wohnten, konnten wir einfach sagen: «An der Alp, da wo die Hasen sind», dann hiess es, «Aha dort, dann weiss ich wo.» Im Alpenclub war er auch JO-Leiter, wo er auch seine Frau Trudy kennenlernte. Im Mai 1969 wurde auf der Holzegg Hochzeit gefeiert. Auf seine drei Kinder Roland, Ueli und Vera war er sehr stolz und hat ihnen die Liebe zur Natur und zu den Tieren weitergegeben. Die Touren wurden jetzt einfach weniger schwierig, damit auch die Kinder teilnehmen konnten. Viele schöne Erlebnisse hatte die ganze Familie bei seinen Einsätzen als Hüttenwart im Stock, auf der Furggelen und auf Weisstannen. Als die Kinder grösser und selbständiger wurden, war er mit seiner Frau allein unterwegs.

Ein grosses Hobby war sein grosser Gemüse- und Blumengarten, wo er unzählige Stunden verbrachte. Immer wieder staunte er über die Natur, wenn aus einem winzigen Samenkorn eine grosse Frucht heranreifte.

Auch Franz wurde von Schicksalsschlägen nicht verschont. Zwei seiner Brüder mussten mit nicht einmal 40 Jahren diese Welt verlassen. Aber das Schlimmste war der Tod seines geliebten Sohnes Ueli, der mit seinem aufgestellten Wesen bei allen beliebt war. Die Natur, die alle so liebten, hat ihn uns im Alter von nur 30 Jahren genommen. An einem strahlenden Sonntag wurde er von einer Lawine in den Tod gerissen. Nach vielen traurigen Jahren brach-te dann sein Enkel Nick wieder Sonnenschein in sein Leben. Mit ihm verbrachte er viele schöne Stunden, natürlich zusammen mit seinen Hasen oder beim Werken in der Garage.

Im Oktober letzten Jahres erlitt er einen Herzinfarkt. Er wurde operiert und erhielt zwei Stents. Danach wurden seine Spaziergänge immer kürzer und mühsamer. An Weihnachten hat sich sein Zustand plötzlich verschlechtert und nach 3 Spitalaufenthalten durfte er in der Nacht vom 9. Februar im Beisein seiner Tochter friedlich einschlafen. Wir sind froh, hast Du nun Deinen Frieden gefunden und danken Dir für alles, was Du für uns getan hast. Deine Familie

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