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Oberiberger informierten sich über die alpine Solaranlage

Oberiberger informierten sich  über die alpine Solaranlage Oberiberger informierten sich  über die alpine Solaranlage

Gegen Hundert Personen liessen sich am Donnerstagabend in der Mehrzweckhalle Moos in Oberiberg über den Stand des Projekts «Alpin Solar Ybrig» umfassend informieren.

An der rund vierstündigen Veranstaltung wurden die Bürgerinnen und Bürger mittels Plakaten von Fachleuten zu den verschiedenen Aspekten informiert. Fragen konnten direkt zu allen Gesichtspunkten gestellt werden und wurden sachlich beantwortet. Diskussionen waren durchwegs erwünscht und wurden auch eifrig geführt. Pro und Kontra wurden angesprochen und beleuchtet.

Roman Gwerder, Leiter Vertrieb beim EWS, sprach unter dem Titel «Gesucht: Winterstrom ». Er klärte unter anderem nochmals auf über die Chancen der Gemeinde bei einem Ja zum Projekt. Die Gemeinde Oberiberg bekomme 20’000 Franken als Fixbeitrag pro Jahr und könne allenfalls von einer Gewinnbeteiligung von zehn Prozent profitieren. Die Gesellschaft hätte zudem den Steuersitz in Oberiberg. Das Projekt hätte eine positive Ausstrahlung auf die Region bezüglich nachhaltiger Stromproduktion, die Gemeinde würde einen Beitrag leisten zur Versorgungssicherheit und die Anlage würde eine lokale Wertschöpfung ermöglichen.

Philipp Sigrist, Leiter Netze beim EWS, zeigte auf, dass «Alpin Solar Ybrig» bereits vorhandene Netz-Infrastrukturen nützen würde.

Severin Kathriner, Projektleiter Photovoltaik-Kraftwerke bei der CKW, erläuterte die geplante Unterkonstruktion und referierte über die Photovoltaik-Technik. Michael Würsch, Gesamtprojektleiter Axpo, klärte auf über Anlagengrösse und Einflussfaktoren. Ersatzmassnahmen im Fokus

An einer ersten Informationsveranstaltung und an der Gemeindeversammlung wurde keine Fundamentalopposition laut. Einzelne Landwirte zeigten Ängste auf, dass sie von Ersatzmassnahmen betroffen sein könnten. Bettina Putzi, Projektleiterin Photovoltaik bei der Axpo, konnte unter dem Titel «Umweltverträglichkeitsprüfung » vermelden, dass nun ein Expertenbericht vorliege, der aufzeige, dass die möglichen Ersatzmassnahmen alle auf dem Land der Genossame Schwyz verwirklicht werden könnten. Auf Karten war ersichtlich, dass für viele Bereiche gar keine Ersatzmassnahmen zu leisten sind. 500 Punkte wären allenfalls ersatzpflichtig, 910 Punk-te nicht. Sie konnte auch aufzeigen, was das alles für Massnahmen sein könnten.

Auslandabhängigkeit mindern Am Schluss des Anlasses konnten auch im Plenum noch Fragen geklärt werden. Kritiker bekamen die Möglichkeit, ihre Bedenken anzubringen. Es gab vereinzelt Pro- und Kontra-Stimmen.

EWS-Direktor Peter Suter führte aus, dass das EWS seinen Auftrag ernst nehme und biete der Bevölkerung diese Chance. Es sei klar, dass das ein kleiner Beitrag zur Verkleinerung der Auslandabhängigkeit wäre, aber bei der Produktion von Winterstrom doch bedeutsam. «Wir machen, was wir als kleines Unternehmen machen können, wir hätten ja auch nichts machen können.» Er führte aus, dass Oberiberg wieder einmal Pionierarbeit leisten könne. Mit einem Ja wäre das ein erstes Ja zu einer solchen Anlage in der Zentralschweiz. 1937 habe das Oberiberg schon einmal gemacht, als man zum Bau des Roggenliftes im Jahre 1938 geschritten sei, auch das sei damals die erste Anlage in der Zentralschweiz gewesen. Die Solaranlagen auf Dächern sei-en im Winter weniger effizient als alpine Solaranlagen. Beide Formen seien aber selbstverständlich weiter zu fördern. Diese Aussage unterstrich auch Oliver Hugi, Head Solar Switzerland bei der Axpo.

25 mal Ja, 11 mal Nein Auf die Kritik, wonach der finanzielle Beitrag an die Gemeinde zu klein sei, antwortete Gemeindepräsident Walter Marty: «Der Beitrag an die Gemeinde erfolgt freiwillig. Wir haben vom Gemeinderat her hart verhandelt und 20’000 Franken für die Gemeinde ist doch ein rechter Betrag.» Er erinnerte auch daran, dass mittlerweile in der gesamten Schweiz das Volk zu 36 solchen Anlagen befragt worden sei. «25-mal hat die Bevölkerung Ja gesagt, 11-mal Nein.» Regierungsrat Sandro Patierno führte aus, dass diese Anlage ein echter Beitrag zur Versorgungssicherheit von Strom wäre und dies vor allem im Winter. Es gelte, alle Möglichkeiten der Stromproduktion zu nutzen, die Zeit des Ausspielens von verschiedenen Formen der Stromproduktion sei wohl vorbei. Wich-tig sei insbesondere die Minderung der Auslandabhängigkeit. Auch er erinnerte daran, dass eine klare Mehrheit bis anhin solchen Anlagen zugestimmt habe.

Ausgang offen

Nun liegt es an den Bürgerinnen und Bürgern von Oberiberg, ihre Meinung an der Abstimmung vom 3. März und Vortagen kundzutun. Eine Prognose zu wagen, welchen Ausgang die Abstimmung nimmt, wäre wohl Kaffeesatz lesen. Gewiss ist aber eines: Die ganze Schweiz oder zumindest ein grosser Teil wird wohl am Sonntag gespannt auf das Ergebnis in Oberiberg blicken.

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