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Plasma Verkauf

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BRIEF AUS DEN USA

Manche Amerikaner haben einen lukrativen Nebenverdienst entdeckt. Sie verkaufen regelmässig ihr Plasma, die gelbe Flüssigkeit, welche nach dem Herausfiltern von roten und weissen Blutkörperchen sowie Blutplättchen übrigbleibt.

Während die Kommerzialisierung von Plasma aus ethischen Gründen in Europa, ausser in Deutschland, Ungarn, Österreich und in der Tschechei, verpönt ist, kann in den USA bis zu 800 $ pro Monat auf diesem Weg verdient werden. Studenten, Hausfrauen, Arbeitslose und gar Geschäftsherren sind in den grossen Plasmaspendezentren anzutreffen. Sie werden erst mal medizinisch untersucht und müssen eine gültige Adresse vorweisen können. Damit werden Obdachlose und Drogensüchtige aussortiert. Pro Woche kann zweimal gespendet werden und jedes Mal wird eine kurze medizinische Kontrolle durchgeführt. Wer genug Geduld für die langen Warteschlangen hat, kann sich während dem eigentlichen Spendevorgang auf einem bequemen Sessel etwa 45 Minuten lang entspannen. Nach der Spende werden bis zu 100 Dollar sofort auf der elektronischen Visa-Karte gutgeschrieben.

Das Plasma wird an die Pharmakonzerne weiter geliefert und zu lebenswichtigen Medikamenten, beispielsweise für Gelbsucht oder zur Blutgerinnung, weiterverarbeitet. Die Medikamente werden auch nach Europa exportiert. Die Nachfrage nach amerikanischem Plasma ist riesig. Daher schiessen immer mehr Plasmaspendezentren aus dem Boden. Bis zu 50 Leute können im neuesten Zentrum in meinem Wohnort gleichzeitig spenden. Die Mitarbeiterin des Monats sammelt erfolgreich über 3000 Spenden im Monat und spendet selbst regelmässig ihr Plasma.An guten Tagen stehen Getränke und Snacks zur Verfügung und natürlich dürfen Grossbildschirme nicht fehlen. Wer es richtig terminiert, kann also während der Spende ein Basketball- oder Footballspiel schauen und wird erst noch dafür bezahlt. Für manche Spender ist aber die Bezahlung unwichtig, sie wollen mit ihrem Plasma Leben retten.

Regula Grenier-Flückiger * Die Einsiedlerin Regula Grenier- Flückiger (*1973) zügelte im Jahr 2007 nach Denver im amerikanischen Bundesstaat Colorado, am Fusse der Rocky Mountains. Seit dem Jahr 2011 wohnt sie im Nachbarort Thorn-ton. Dort kamen im Jahr 2011 Sohn Cody Frederick und im Jahr 2015 Tochter Stephanie Nova zur Welt.

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