Auf- und Abwärts-Spirale
KOMMENTAR
Im Zeitalter der Urbanisierung haben kleine und abgelegene Gemeinden wie Alpthal zu kämpfen. Die städtischen Grossräume «saugen» fast alles ab, was lebenswichtig ist – Arbeit, Gewerbe, Geld und oft auch die Menschen. Im letzten Punkt hat Alpthal keine Probleme, was die stabilen Einwohnerzahlen der Gemeinde beweisen. Dass die Menschen an diesem Ort leben wollen, davon zeugte der beeindruckende Aufmarsch an der Bürgerveranstaltung am Freitag und die rege Beteiligung an der Diskussion über das Leitbild für die Gemeinde. Dieser Wille ist entscheidend für die Entwicklung eines Dorfs, völlig ungeachtet der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen. Diese Vitalität entscheidet letztlich, ob sich die Spirale auf- oder abwärts bewegt, und sie gibt durchaus Anlass zu Optimismus. Allerdings waren an der Versammlung auch eigenbrötlerische Stimmen zu vernehmen. Man wolle unter sich bleiben und sich nicht «verkaufen ». Mögen dies auch Einzelfälle gewesen sein, sie zeugen von der Gefahr, sich abzuschotten. Das Bild des idyllischen Bauerndorfs gehört aber eindeutig der Vergangenheit an. Für eine Zukunft braucht es realistisches Denken und Offenheit gegenüber neuen Lösungen. Nur die Entwicklung nach vorne ermöglicht ein Überleben.