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«Ich hoffe, die Oberiberger beweisen bei der Alpine Solar Ybrig Weitsicht»

«Ich hoffe, die Oberiberger beweisen bei der Alpine Solar Ybrig Weitsicht» «Ich hoffe, die Oberiberger beweisen bei der Alpine Solar Ybrig Weitsicht»

In der höchstgelegenen Gemeinde des Kantons Schwyz konnte im Jahr 2023 der Eibi Erlebnisweg realisiert werden. Beim Ausblick auf das Jahr 2024 befürchtet Gemeindepräsident Walter Marty, dass auch Oberiberg vermehrt den Fachkräftemangel spüren wird.

Als Gemeindepräsident Walter Marty mit dem Einsiedler Anzeiger auf das vergangene Jahr zurückschaut, kann er diesem nur Positives abgewinnen. Dank dem Rückhalt seiner Familie konnte er für sein Amt als Gemeindepräsident die notwendige Zeit aufwenden. Im Politischen schaue er nicht gerne zurück. «Was geschehen ist, ist passiert, ändern kann ich es nicht mehr», hält er fest. «Ich schaue lieber in die Zukunft », so seine Ansicht. Als einen Höhepunkt des vergangenen Jahres bezeichnet er den Abschluss eines weiteren Sommertourismusprojektes, den «Eibi’s Erlebnisweg ». Anstatt des ehemaligen Vita-Parcours wurde dieser Familien- und Freizeitweg mit Kinderspielplätzen und Grillstellen Anfang Juli eröffnet. Eine weitere zeitintensive Aufgabe war die Neubesetzung des technischen Angestellten in der Gemeinde Oberiberg. Bis anhin wurde diese Stelle durch eine Person besetzt. Da die Pensionierung des aktuellen Stelleninhabers anstand, wurden Überlegungen zur Neuorganisation dieser Stelle gemacht. Die Gemeinde Oberiberg kam zum Schluss, neu zwei Stellen zu besetzen. Dadurch wurde es auch möglich, ausgelagerte Arbeiten wieder durch die neuen Gemeindeangestellten zu erledigen.

Dauerthema ARA Die wohl grösste Herausforderung des kommenden Jahres, aber wohl eher der kommenden Jahre, ist die Sanierung der Abwasserreinigungsanlage ARA oberes Sihltal. Die notwendigen Arbeiten haben da erst begonnen und werden die betroffenen Gemeinden sicherlich noch Jahre beschäftigen. Und dann steht noch die Photovoltaik-Grossanlage Alpine Solar Ybrig im Hoch-Ybrig auf der politischen Agenda. An der letzten Gemeindeversammlung wurde dieses Geschäft an die Urne überwiesen. Die Fragen an der Versammlung konnten mehrheitlich zufriedenstellend beantwortet werden. Nach Walter Martys Bauchgefühl wird die Urnenabstimmung aber wohl eher ein knapper Entscheid werden. «Ich hoffe, die Oberiberger beweisen Weitsicht und leisten ihren Beitrag an die erneuerbare Energie», so seine Hoffnung.

Gute Zusammenarbeit, viel administrativer Aufwand Seine grosse Freude des Jahres 2023 war die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat und in der Verwaltung. Er habe nach wie vor Freude daran, ansonsten wäre er nicht schon fast 20 Jahre politisch aktiv. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Sein Frust kehrt Ende Jahr immer wieder zurück. Endlich habe es genügend Schnee. Mit viel Aufwand würden Pisten und Anlagen bereit gemacht. Und dann komme ein Wärmeeinbruch, der die ganze Arbeit zunichtemache. Ein weiterer unliebsamer Punkt ist der immer grösser werdende administrative Aufwand. Die Flut der verschiedenen Vernehmlassungen des Kantons wird von Jahr zu Jahr grösser. Um seriös arbeiten zu können und mitzureden und mitzubestimmen, braucht es viel Zeit, sich einzulesen.

Nichtsdestotrotz nimmt er die Stimmung in seiner Gemeinde positiv wahr. Einzig der fehlende Schnee zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel drückt auf die Stimmung. So sind seine direkten Rückmeldungen aus der Bevölkerung grösstenteils wohlwollend. Der Gemeinde geht es gut. In finanzieller Hinsicht wird sich dies im kommenden Jahr, dank des neuen innerkantonalen Finanzausgleiches, auch in der Rechnung niederschlagen. Dadurch sollten schwarze Zahlen geschrieben werden und eine mögliche Steuersenkung kommt in Reichweite. Die Beziehungen zu den Nachbargemeinden und -bezirken bezeichnet er als gut. Natürlich haben sie untereinander immer wieder Meinungsverschiedenheiten und diese müssen bereinigt werden. Aber dies gehöre einfach dazu. Für das Jahr 2024 habe er keine Erwartungen, er nehme das Jahr, so wie es kommt.

Finale Grand Prix Migros

Als persönliches Highlight im neuen Jahr bezeichnet er das Finale im Hoch-Ybrig des grössten Kinderskirennens der Welt, dem Grand Prix Migros. Dies wird eine grosse touristische Wertschöpfung bringen. Am Wochenende vom 21. bis 24. März wird sich somit die Region Einsiedeln-Ybrig im besten Licht präsentieren können. Die schwierigste Aufgabe wird es wohl sein, einen neuen Gemeinderat zu finden. Aber auch dem schaut er positiv in die Zukunft. Wenn er für die Zukunft seiner Gemeinde in die Glaskugel schaut, sehe er die grössten Probleme bei den stetig steigenden Lebenskosten. Im speziellen bereiten ihm die hohen Kosten der Krankenkassen und der Energie Sorgen. Und auch der Fachkräftemangel ist im Ybrig angekommen, sei dies im Handwerksbereich oder im Gesundheitswesen. Zum Abschluss des Gespräches wünsche er sich für das Jahr 2024, dass sich die Bevölkerung und Gäste von Oberiberg wohlfühlen und zufrieden sind.

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