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«Ich konnte nicht das zeigen, was ich eigentlich draufhabe»

«Ich konnte nicht das zeigen, was ich eigentlich draufhabe» «Ich konnte nicht das zeigen, was ich eigentlich draufhabe»

Remo Imhof vom Skiclub Einsiedeln aus RiedMuotathal sprang in Engelberg zum ersten Mal an einem Heim-Weltcup-Springen. Mit den Rängen 45 und 51 ist der 21-Jährige aber nicht zufrieden.

Sind Sie mit den Weltcup-Springen in Engelberg zufrieden?

Nein, nicht unbedingt. Ich hat-te, technisch gesehen, Probleme beim Absprung, habe die Balance nicht gefunden und konnte so den Druck nicht auf den Tisch bringen. Ich glaube, dass ich nicht das zeigen konnte, was ich eigentlich draufhabe.

Kämpfen Sie öfters mit diesem Problem? Ja, es war den ganzen Sommer durch präsent. Im Grand-Prix-Springen in Rumänien im September konnte ich es zwischendurch abstellen und sogleich zwei starke Sprünge zeigen. Allerdings taucht es jetzt wieder auf. Skispringen scheint sehr komplex zu sein, und es kommt auf Kleinigkeiten an. Wie kommt es, dass plötzlich solche Probleme auftauchen? Der Körper verändert sich, man verliert Gewicht, oder der Trainingsschwerpunkt wird angepasst. So kommt es, dass, wenn man versucht, ein Problem im Ablauf zu beheben, wieder neue Probleme auftauchen können. Es geht im Skispringen am Ende darum, zu reagieren und die Fehler auszumerzen, bis die ganze Abstimmung passt.

Kommen wir zurück zu Engelberg. Es war Ihr erstes Heim-Weltcup-Springen. Wie haben Sie es erlebt? Die Atmosphäre war sehr, sehr cool. Das Schweizer-Fahnen-Meer im Zuschauerraum, die ganze Stimmung und das Wissen, dass sehr viele Leute mit dabei sind, die man sehr gut kennt, haben mich besonders motiviert. Leider liefen die Sprünge nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Waren Angehörige und Familie dabei? Ja, meine Familie war vor Ort, viele Schulkollegen von Einsiedeln oder der Sportmittelschule in Engelberg und auch sonst viele Leute aus der Schweizer Skisprungszene, die ich kenne.

Wie sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Ich habe mir den Start sicherlich anders vorgestellt. Wie gesagt, konnte ich im Herbst gute Sprünge zeigen, dies im Welt-cup aber nicht bestätigen. Was mich aber positiv stimmt, ist die Tatsache, dass ich auf schlechte Sprünge bislang reagieren konnte. Sie sprechen die zwei Platzierungen in den Punkten in Klingenthal und Lillehammer an? Genau, dort gelangen mir dank soliden Sprüngen zwei Platzierungen unter den besten 30. Wenn ich meine Leistungen mit denen vor einem Jahr vergleiche, bin ich jetzt sicher weiter. Zudem habe ich für nächstes Jahr sicherlich schon einiges dazugelernt.

Wie meinen Sie das?

Ich werde sicherlich im mentalen Bereich gewisse Sachen anders machen. Ich habe jetzt gelernt, dass ich nicht nur aufs Resultat schauen darf, sondern auch auf mich achten und mich ohne Druck verbessern möchte. Meine Trainer sagen mir auch, dass ich mir die nötige Zeit las-sen soll. Das nehme ich mir vor. Wie geht es nun weiter für Sie?

Bereits am Dienstag reis-ten wir mit dem Team nach Oberstdorf. Wir machten ein paar Trainingssprünge, bevor dann nach Weihnachten dort auch die Vierschanzentournee beginnt. Sie werden das erste Mal an der Tournee teilnehmen. Was bedeutet das für Sie? Es ist ein grosser Traum, der in Erfüllung geht. Die Vorfreude ist ganz gross. Ich kenne drei der vier Schanzen noch nicht. Trotzdem werde ich natürlich versuchen, möglichst gute Sprünge zu zeigen.

Foto: Archiv EA


Foto: swissski

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