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«Das Projekt hat mich von Anfang an vollkommen überzeugt»

«Das Projekt hat mich von Anfang  an vollkommen überzeugt» «Das Projekt hat mich von Anfang  an vollkommen überzeugt»

EBS-Direktor Hans Bless freut sich, dass mit der Muota-Revitalisierung neuer Lebensraum geschaffen wird.

Alle reden von hohen Strompreisen, nachhaltiger Stromproduktion oder Strommangellage. Jetzt soll das alte Kraftwerk in der Muota abgerissen werden. Macht das Sinn? Mit dem Entschluss, das alte Kraftwerk an der Muota nicht mehr instand zu stellen, wurde gerade im Sinne einer nachhaltigen Stromproduktion die Möglichkeit geschaffen, dass die Wasserkraft der Muota im obe-ren Bereich, also vom Glattalpsee bis runter zum Wernisberg, effizienter genutzt werden kann. Dies beruht auf den so genannten Schutz- und Nutzungsüberlegungen. Das heisst also, es soll da geschützt werden, wo der Schutz am wirksamsten ist, und im Gegenzug da genutzt werden, wo der Nutzen am effizientesten ist. Eine Instandstellung lohnt sich nicht? Ja, es muss auch noch festgehalten werden, dass eine Instandstellung des alten Kraftwerks betriebswirtschaftlich absolut keinen Sinn mehr gemacht hätte. Im Weiteren darf man nicht vergessen, dass zu dem Zeitpunkt, als die Stilllegung des Kraftwerks publiziert wurde, dieses wegen defekter Turbinen und Generatoren zum Teil bereits mehr als zwei Jahre nicht mehr in Betrieb war.

Das Vorprojekt für die Revitalisierung der Muota liegt nun vor. Was überzeugt Sie daran? Das Projekt hat mich von Anfang an vollkommen überzeugt. Es besteht hier die einzigartige Möglichkeit, die Muota nicht nur auf einem längeren Abschnitt zu revitalisieren, sondern auch den Hochwasserschutz, insbesondere bei der Einmündung der Seeweren, wesentlich zu verbessern.

Und?

Dazu kommt, dass neben den grossen wasser- und landschaftsökologischen Verbesserungen nicht nur für Tiere und Pflanzen neue Lebensräume geschaffen werden können, sondern auch für uns Menschen Erholungsraum entsteht und somit die Muota erlebbar gemacht wird. Und nicht zu vergessen ist: Wir können dies alles praktisch mitten im Siedlungsgebiet realisieren. Das ist also ein in jeder Beziehung einzigartiges Projekt. Sind alle Verhandlungen mit Liegenschaftsbesitzenden unter Dach? Im Grundsatz sind die betroffenen Liegenschaftseigentümer mit dem Projekt einverstanden. Es muss aber schon noch die eine oder andere Detailfrage geklärt werden.

Sind auch die Umweltverbände im Boot?

Vertreter der Umweltverbände sind Teil des Projektteams. Das heisst, sie können ihre Anliegen im Rahmen der Projektarbeit direkt einbringen und damit auch an umsetzbaren Lösungsvorschlägen mitarbeiten. Die Zusammenarbeit funktioniert aus meiner Sicht sehr gut, und deshalb rechnen wir nicht mit Wider-stand.

Die Kosten werden auf über 15,6 Millionen Franken beziffert. Was wird das ganze Projekt den Bezirk kosten? Das Projekt ist noch in einem recht frühen Stadium. Das heisst, dass momentane Kostenprognosen immer noch grösstenteils auf Schätzungen beruhen. Welche am Projekt beteiligte Partei wie viel an den Projektkosten mitzutragen hat, ist somit Gegenstand der weiteren Bearbeitung und kann deshalb noch nicht abschliessend gesagt werden.

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