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Arbeitsbeschaffung

Arbeitsbeschaffung Arbeitsbeschaffung

ZWISCHENLUEGETEN 3

Wenn ich das Wort «Arbeitsbeschaffung » ausspreche, dann schwingt immer ein nicht zu überhörender ironischer Unterton mit. Natürlich ist es möglich, dass Arbeitsbeschaffung tatsächlich der Beschaffung einer sinnvollen Betätigung gleichkommt. Nur starte ich in dieser Disziplin leider in einer eigenen Liga.

Arbeit beschaffe ich mir ab und an mit der gemeinsamen Waschmaschine im Keller. Obwohl das Gerät eigentlich dazu gedacht wäre, uns Müh und Last abzunehmen, mutiert dieses fiese Teil in letzter Zeit regelmässig ins Gegenteil. Zack, schnell noch eine Ladung dreckiger Wäsche «ob» getan und schon ist es passiert! Wieso verlauere ich es immer wieder, die Hosen- und Jackentaschen auf irgendwelche Nastücher zu kontrollieren? Das würde in jedem Fall weniger Zeit beanspruchen, als im Nachhinein all die Papierfötzeli mit dem Kleiderroller von der Wäsche zu entfernen. Trotz diverser Vorstösse an namhaften Stellen warte ich noch immer vergebens darauf, dass irgend so ein gescheites Hirn eine Waschmaschine mit Papiernastüechli- Detektor erfindet. Meine Arbeitsbeschaffung gipfelt nicht selten in sinnloser Regsamkeit. Etwa, wenn ich wieder mal zu gischplig war und mir das Glas mit der Konfitüre aus der Hand glitt. Unnötig zu erwähnen, dass nicht nur das Glas dabei kaputt ging, sondern der Inhalt auch nicht mehr zu retten war. In solchen Fällen steht mein lieber Dani nur kopfschüttelnd daneben. Aber immerhin hat er Verständnis, dass ich auf einen Rettungsversuch verzichte, die Scherben von der Konfitüre zu trennen. Obschon … das wäre ein wahres Meisterstück in Sachen Arbeitsbeschaffung.

* Fanny Reutimann (56) wohnt seit drei Jahren an der Zwischenluegeten 3. Trotz ihrer Schusselei ist die Wohnung noch einigermassen intakt.

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