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Schwyzer Skigebiete kämpfen mit Fachkräftemangel im Gastgewerbe

Schwyzer Skigebiete kämpfen mit Fachkräftemangel im Gastgewerbe Schwyzer Skigebiete kämpfen mit Fachkräftemangel im Gastgewerbe

Die Gastrounternehmen müssen auf Quereinsteiger und ausländisches Personal zurückgreifen.

«Ohne ausländische Fachkräfte und Quereinsteiger könnten in der Schweiz die Skirestaurants seit vielen Jahren in keiner Weise ihre umfassenden Dienstleistungen anbieten. Wir alle müssten wohl kalte Sandwiches im Schnee essen.» So beschreibt Marcel Neuhaus, Geschäftsführer der Stoos Hotels (Stoos Lodge, Wellness Hotel Stoos und Gipfelrestaurant Fronalpstock) die Lage zum Fachkräftemangel in den Skigebieten.

Für den aktuellen Winter habe man achtzig Prozent der Restaurant-Stellen in den Stoos Hotels besetzt. Man sei, so Neuhaus, zuversichtlich, dass 90 bis 95 Prozent der benötigten Stellen besetzt werden können. Der Rest soll mit Einsätzen aus den Partnerbetrieben abgedeckt werden. «Der Fachkräftemangel hat sich weiter zugespitzt. Unsere Mitarbeitenden werden aktiv von anderen Branchen abgeworben », stellt Neuhaus klar.

Genügend Aushilfen und Quereinsteiger auf der Rigi

Auch Ivan Steiner, Leiter Marketing und Verkauf bei der Rigi Bahnen AG, konstatiert: «Der Fachkräftemangel ist spürbar. Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt sind seit langer Zeit zu wenige Gastronomie-Fachkräfte vorhanden, und wir müssen froh sein, dass wir Arbeitskräfte aus dem Ausland bei uns begrüssen dürfen.» Das Ausbilden von Quereinsteigern ist gemäss Steiner ein Mittel, um genügend Mitarbeitende für die Saison zu haben. Zur aktuellen Winterperiode auf der Königin der Berge erklärt er: «Im Bereich Service hat sich die Lage bei den Gastronomiebetrieben der Rigi Bahnen AG etwas entspannt, da wir auf genügend Aushilfen zählen dürfen. In der Küche ist die Situation nach wie vor schwieriger.» Keine Frage, dass zur Bewältigung des Fachkräftemangels auch Kreativität gefragt ist. Dies bestätigt Beatrice Strüby, Leiterin Marketing bei der Rotenfluebahn Mythenregion AG: «Die Rekrutierung von Personal auf Abruf ist schwierig. So hat das Gipfelstubli Rotenflue beispielsweise einen Whatsapp-Chat für kurzfristige Einsätze eingerichtet. «Aufwand, tolles Personal zu finden, ist grösser geworden» Personen, die an sporadischen Einsätzen interessiert sind, können sich laufend melden und werden in den Chat aufgenommen. Damit können Spitzenzeiten abgedeckt werden.» Personell sei man in der Mythenregion für den Winter bereit, nebst vielen lokalen Fachkräften würden auch Quereinsteiger begrüsst.

Sämtliche offenen Stellen besetzt sind bei den Gastrobetrieben, die im Besitz der Stoosbahnen AG («Zum Gadä», Restaurant Sternegg, Restaurant Alpstubli, Stoos Hüttä und die Pistenbully-Beiz) sind. Auch jene Betriebe,die im Besitz der Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG (Restaurant Bärghus, Restaurant Fuederegg, Snackbar Wendel’s Kapelle und Snackbar 13ni) und der Sattel-Hochstuckli AG (Berggasthaus Mostelberg) sind, konnten genügend Personal auftreiben.

«Der Aufwand, um tolles Personal zu finden, ist grösser geworden. Wir konnten vor allem in den Küchen ausgebildetes Fachpersonal einstellen. Bei den ausländischen Fachkräften ist es oft der Fall, dass die Mitarbeitenden Quereinsteiger sind»,erklärt Sandro Widmer, Leiter Marketing und Verkauf der Stoosbahnen AG. Patrizia Baumann, Betriebsleiterin des Berggasthauses Mostelberg, konstatiert, dass die Suche nach gelernten Servicekräften schwierig gewesen sei und man auf Quereinsteiger zurückgreifen musste. Urs Keller, Geschäftsführer der Hoch-Ybrig AG, führt aus, dass es schwieriger geworden sei, Personal im Gastrogewerbe zu finden. Langjähriges «Liftler»-Personal gefragt Weniger problematisch offenbart sich der Fachkräftemangel in den Schwyzer Skigebieten beim Personal für den Bahnbetrieb. Sowohl die Rotenfluebahn Mythenregion AG als auch die Stoosbahnen AG geben an, dass sie auf langjähriges Personal zählen dürfen. Bei den Rigi Bahnen AG ist man unter anderem auch auf Mitarbeitende im Pensionsalter angewiesen. Alle Stellen im Wintersportbetrieb seien besetzt, die Rekrutierung ist aber laut Ivan Steiner schwierig. Pisten-Patrouilleure müssen beispielsweise selbst ausgebildet werden, da der Arbeitsmarkt ausgetrocknet sei, erklärt Ivan Steiner.

In der Mythenregion ist gerade bei den Saisonbetrieben die Besetzung etwas herausfordernder, da die Wintergarantie fehle und teils langjährige Mitarbeitende in Pension gehen. Für die-sen Winter habe man aber genügend Personal, erklärt Beatrice Strüby. Eine Bahnbetriebsperson wird momentan noch «ufem Stoos ob Schwyz» gesucht. Da bei den Stoosbahnen die Lehrlingsausbildung sehr wichtig sei, würde man auch im «Liftler»-Bereich Lehrlinge ausbilden, erklärt Sandro Widmer. Hier kann man bereits seit dem Wochenende skifahren Dank den grossen Schneefällen in den vergangenen Tagen sind am Wochenende die ersten Pisten in den Schwyzer Skigebieten geöffnet. Auf dem Stoos sind der obere Teil des Fronalpstocks, der Skilift Sternegg sowie ein Teil des Fröneli-Winterlandes im Dorf für den Skibetrieb bereit. Zudem können sämtliche Schneeschuhtrails wie auch einige Winterwanderwege auf dem Stoos begangen werden.

In der Mythenregion kann bereits jetzt auf vereinzelten Pisten Ski gefahren werden. Sicher geöffnet sind: Alp Rotenfluh, Zauberteppich Rotenflue, Stägleren, Holzegg,Zwäcken,IbergereggAlpstubli und Kulm, Schlittelweg Rotenflue-Rätigs und Schlittelbahn Ibergeregg sowie die Langlaufloipe Oberberg.

Die weiteren Pisten und Lifte (Handgruobi, Grossenboden und Zauberteppich Haggenegg) sind am Wochenende eröffnet worden. Auf der Startseite der Mythenregion-Homepage kann beim Anlagebericht jederzeit eingesehen werden, welche Anlagen und Pisten geöffnet sind.

Die Luftseilbahn Weglosen-Seebli und die Sesselbahn Sternen werden dann für Schneefans geöffnet. Auf der Rigi werden ein bis zwei Schlittelwege sowie der Trainer-Skilift auf Rigi Staffel geöffnet, je nach Schneemenge ist die Öffnung weiterer Anlagen möglich. Im Sattel-Hochstuckli-Gebiet ist der Skilift Engelstock sowie Rondos Lern- und Spassland und der neue Skitourenund Schneeschuh-Trail auf das Hochstuckli geöffnet. Zudem ist am Samstagabend die Drehgondelbahn in Betrieb und der Laternenweg, der über die Hängebrücke führt, ist offen.

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