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Ameos Spital: Ein «Blick» zurück

LESERBRIEFE

Eigenartig, dass die anklagende Personengruppe von Ex-Personal des Ameos Spitals Einsiedeln ausgerechnet die Zeitung mit den dicksten Buchstaben in den Schlagzeilen wählen muss, um die offenbar schlechten Zustände im Spital zu bemängeln. Wären die Vorwürfe berechtigt, würde da nicht auch das Amt für Gesundheit handeln?

Kürzlich durfte ich mich vom Gegenteil überzeugen: Sonntagnacht musste ich mich notfallmässig im Spital Einsiedeln behandeln lassen. Unter heftigen Schmerzen war nur eine Fahrt von fünf Minuten notwendig, und nicht von einer halben Stunde nach Schwyz oder Lachen. Sofort wurden die notwendigen Massnahmen eingeleitet. Ich wurde für weitere Abklärungen stationär aufgenommen und nicht etwa verantwortungslos nach Hause entlassen. Die Untersuchungen wurden am nächsten Werktag fortgesetzt und eine notwendige Operation möglichst schnell durchgeführt.

Nie musste ich leidend unbehandelt warten oder hätte mich gar in Unsicherheit gefühlt. Stets wurde ich von top motiviertem, fachlich kompetentem und aufgestelltem Personal ge- und verpflegt. Dieses Personal hat die schlechte Presse nicht verdient – darüber waren wir Damen in unserem Zimmer uns einig! Sie geben tagtäglich ihr Bestes für die Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten. Darunter auch viele Einsiedler Arbeitnehmende.

Wir können mithelfen: Reden wir nicht unser idyllisches Landspital schlecht, für dessen Erhalt man sich im Kantonsrat 2011 mit grossen Anstrengungen eingesetzt und erfolgreich gekämpft hat. Vergessen wir nicht, dass wir Einsiedler Steuerzahlerinnen und Steuerzahler im Jahr 2020 die Stiftung Krankenhaus mit einem Sanierungspaket von 6,5 Millionen Franken und Leistungen von Garantien gestützt haben.

Schade wäre es, wenn wir nicht auch diesmal zu unserem Spital stehen und dieses unterstützen würden. Und sei es, indem wir uns bewusst in unserem Spital behandeln lassen.

Die Ameos Gruppe hat sich mit der Übernahme des Spitals Einsiedeln keine leichte Aufgabe gemacht. Der Betrieb stand kurz vor dem finanziellen «Aus». Es ist nun die grosse Aufgabe der Ameos Gruppe, nebst der täglichen Pflege ihrer Patientinnen und Patienten, auch den Betrieb in finanziellen Belangen zur Gesundheit zu pflegen. Dazu sind Umstrukturierungen und ein intensives Überdenken des Betriebes wohl unumgänglich. Dass dies nicht immer zur Zufriedenheit von Arbeitgeber und allen Arbeitnehmern geschieht, kann ich mir gut vorstellen. Kommt der allgemeine Personalmangel in Pflegeberufen dazu, der es der gesamten Branche schwer macht.

Eine nächste Operation eines Familienmitgliedes steht bevor. Wir wählen dafür wieder – aus Überzeugung – das Ameos-Spital Einsiedeln. Bleiben Sie gesund!

Annamarie Kälin (Bezirksrätin)

Seitenblick von Gerhard Schmitt, EA 94/23

Gerhard Schmitt, bei Ihren zwei Beispielen haben sie Kirschen mit Oliven verglichen. Brasilien hat eine Demokratie, Saudi-Arabien ist eine islamisch geprägte Monarchie. Die ersten sind an Bürger-Kompetenzen gewohnt. Bei den zweiten stellte sich die Frage bisher gar nicht. Neom ist ein Bestandteil von Saudi-Arabien 2030. Das wurde vom Ministerrat 2016 beschlossen und ist umfangreich. Im Inhalt steht fest, dass es sich nicht nur um einen wirtschaftlichen Transformationsprozess handelt, sondern auch um eine gesellschaftliche Veränderung, wo Behinder-ten- und Frauenrechte gestärkt werden, ohne dabei die Religion zu vergessen.

Der erste Schritt ist notwendig. Schweden haben mit Ostafrikanern gemeinsam einen Elektrolinienbus entwickelt. Auf zehn Jahre gerechnet ist er günstiger als ein Verbrenner. Auch das Projekt ist eine Form von Beteiligung vor Ort.

Zurück zur lokalen Ortsplanung: Um eine gescheite Planung zu machen, braucht es auch entsprechende Informationen und Kompetenzen. Zum Beispiel soll die Wertschöpfung pro Kopf gesteigert werden oder durch die Anzahl der Köpfe. Beides hat sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Ortsplanung. Ebenso wirkt sich die Anpassung an den Klimawandel auf die Planung aus. Verbindet man nun diese Herausforderung mit der Demografie, wird es noch anspruchsvoller herauszufinden, wie die Bewohner von morgen da leben werden. Andreas Noske, Ochsnerstrasse (Einsiedeln)

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