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Wendy Holdener im Slalom bereits zurück auf Weltcuppodest

Wendy Holdener im Slalom bereits zurück auf Weltcuppodest Wendy Holdener im Slalom bereits zurück auf Weltcuppodest

Am gleichen Ort wie letztes Jahr ihren ersten Slalom-Weltcupsieg feierte die 30-jährige Stangenkünstlerin aus Unteriberg am Sonntag mit Rang drei ihren ersten Podestplatz der noch jungen Saison.

Der Saisonauftakt ist ihr in Levi vor zwei Wochen mit den Rängen zwölf und acht nicht nach Wunsch gelungen. Dazu kamen in den Tagen danach Rückenprobleme, die den Gang in die Physiotherapie nötig machten.

In Killington hatte sie bis anhin drei Podestplätze in ihrer Paradedisziplin vorzuweisen. Neben dem Sieg vor einem Jahr standen zwei dritte Plätze aus den Wintern 2016/17 und 2021/22 zu Buche.

Gute Ausgangslage nach erstem Lauf Mit der frühen Startnummer zwei legte sie im ersten Lauf eine fast fehlerfreie und unverkrampfte Fahrt hin. Einzig ein kleiner Rutscher kurz vor dem Ziel kostete sie etwas Zeit. Die Zwischenzeiten bestätigten im Vergleich mit Lena Dürr, die den ersten Lauf eröffnet hatte, dass ihr eine deutliche Verbesserung gegenüber Levi gelungen war.

Auch die nachfolgenden Fahrten von Mikaela Shiffrin, Sara Hector, Leona Popovic und Petra Vlhova zeigten auf, dass wieder die Wendy Holdener gefahren war, wie sie die Skifans aus den letzten Jahren kennen. Das Verdikt nach dem ersten Lauf war vielversprechend: 1. Shiffrin mit 48,27 Sekunden, 2. Dürr 0,19 Sekunden zurück, 3. Vlhova mit 0,28 Sekunden Abstand, 4. Holdener 0,37 Sekunden zurück und 5. Popovic 0,49 Sekunden Rückstand. Alle anderen Fahrerinnen lagen 1,21 Sekunden und mehr zurück.

Wendy Holdener kommentierte ihren Lauf mit folgenden Worten: «Es hatte viel dabei, wie ich es mir vorgestellt habe. Der mittlere Teil war am besten. Oben kann ich noch mehr pushen, gegen das Ziel hin verlor ich viel Zeit im Vergleich mit Shiffrin. Es war insgesamt ein guter Schritt von Levi bis hierhin, ich nehme das gerne mit.» Grosser Kampf im zweiten Lauf

Bei erneut tadelloser Piste ging es im zweiten Lauf für Wendy Holdener um einen eventuellen Vorstoss aufs Podest. Der oberste eher flache Teil gelang ihr nach einem Balanceakt im ersten Tor gut. Im Steilhang des mittleren Teils wurde es dann zäher. Wendy Holdener bekundete etwas Mühe in den stärker drehenden Toren, kämpfte aber verbissen um jeden Hundertstel. Das zahlte sich im Ziel aus. Es leuchtete grün auf. Sie war insgesamt 0,37 Sekunden schneller gefahren als die bis anhin Führende. Ihre Zwischenzeiten zeigten gut auf, wo sie wie gut gefahren war: minus 1,29 Sekunden am Start, danach minus 0,99 Sekunden, minus 0,54 Sekunden, minus 0,28 Sekunden und minus 0,37 Sekunden im Ziel.

Nun galt es abzuwarten, was die drei schnellsten Fahrerinnen des ersten Laufes abliefern. Wendy Holdener selbst sagte im Ziel deutlich hörbar im Fernsehen: «Luege.» Petra Vlhova fuhr 1,04 Sekunden schneller. Lena Dürr machte mehrere Fehler, die sie prompt hinter Holdener zurückfallen liessen. Mikaela Shiffrin fuhr in ihrem Heimrennen vor einer lautstarken Zuschauerkulisse einmal mehr meisterhaft und gewann den Slalom von Killing-ton zum insgesamt sechsten Male, zum fünften Male vor Petra Vlhova. Wendy Holdener zeigte sich mit Rang drei glücklich und erleichtert. Es war der 90. Weltcupsieg von Shiffrin und der 35. Slalompodestplatz von Holdener.

Grosses Aufatmen und Erleichterung «In den letzten zwei Wochen ha-ben verschiedene Sachen mir Energie geraubt. Die Tage waren schwierig», sagte Holdener nach dem Rennen. Sie sei extrem froh, dass sie so schnell das Vertrauen und die Coolness für diese Leistung zurückgefunden habe. Alle Leute, die ihr geholfen haben, hätten einen grossen Dank verdient, die im Team und die zu Hause. Die Kurssetzung des zweiten Laufes habe ihr nicht so gefallen, da es mehr gedreht habe. «Es galt, ruhig zu bleiben und die Verunsicherung als Nervosität zu sehen», gab sie unumwunden einen Einblick in ihre Gefühlswelt vor dem zweiten Lauf.

Sie lade sicherlich das Team zu einer kleinen Feier ein. «Persönlich will ich vor allem meine Zufriedenheit und meine innere Ruhe geniessen.» Unschwer war Wendy Holdener anzumerken, dass sie erleichtert war und sehr zufrieden über das Erreichte. «Ich habe mehr Tränen vergossen als bei meinem ersten Sieg vor einem Jahr», meinte sie. Das sagt wohl alles aus über ihren Gemütszustand nach dem Rennen.

Rang 23 im Riesenslalom Im Riesensalom vom Samstag belegte Wendy Holdener den 23. Platz. Nach dem ersten Lauf musste sie sich mit dem 28. Platz zufriedengeben und zuweilen gar zittern, ob es in den zweiten Lauf reicht. Im zweiten Lauf konnte sie sich dann mit der zwölftschnellsten Zeit verbessern.

Ihr Fazit lautete: «Ich versuchte mir meine guten Schwünge vorzustellen und ein wenig ohne Kopf zu fahren. Es waren aber zu viele Rutscher drin.» Siehe Resultate.

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