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Das Steuerkarussell dreht sich bereits in diesem Jahr wild

Der neue Finanzausgleich wirkt schon ein Jahr bevor er in Kraft ist. Eine Umfrage zeigt auf, dass einige Gemeinden im Kanton Schwyz bereits im kommenden Jahr ihre Steuern senken.

Ab dem Jahr 2025 soll der neue kantonale Finanzausgleich in Kraft treten. Damit wird der Kanton Schwyz den Gemeinden mit rund achtzig Millionen Franken zusätzlich unter die Arme greifen. Ziel: Die Steuern können gesenkt oder Investitionen besser getätigt werden. Jetzt zeigt eine Umfrage bei den Innerschwyzer Gemeinden: Einige wollen nicht abwarten und senken ihre Steuern bereits im kommenden Jahr: Sie spüren einen starken Handlungsbedarf.

Arth geht jetzt runter, Ingenbohl eventuell 2025 Als erste kommunale Körperschaft hat der Eingemeindebezirk Einsiedeln denn auch bereits bekannt gegeben, dass er die Steuern im nächsten Jahr um zwanzig Prozent einer Einheit senken will. Gleich tönt es nun auch aus dem Bezirk Küssnacht: «Wir haben Handlungsbedarf und werden bereits im nächsten Jahr etwas machen», so Säckelmeister Peter Küng. Stärker lässt er sich aber noch nicht in die Karten blicken und verweist auf eine Medienorientierung, die bald erfolgen soll.

Handlungsbedarf bestehe in Küssnacht, weil der Bezirk ab dem Jahr 2025 mit zusätzlichen sechs bis acht Millionen Franken aus dem Finanzausgleich rechnen dürfe. Für Küng ist klar: «Wir werden wie Einsiedeln schon im kommenden Jahr mit den Steuern runtergehen.» «Es trifft zu, dass wir eine Anpassung der Steuern um zehn Prozent einer Einheit beantragen », bestätigt der Arther Säckelmeister Marco Jütz. Der Finanzausgleich sowie die «anhaltend gute Situation bei den Steuern » liessen diesen Schritt zu.

Weniger klar ist, was Ingenbohl macht. «Es ist im nächsten Jahr noch nichts finalisiert», sagt Frau Säckelmeister Antonia Betschart. Zuerst müsse sich die Rechnungsprüfungskommission noch über die Pläne unterhalten. Klar sei aber, so Betschart, dass auch in Ingenbohl im Jahr 2025 Handlungsbedarf bestehe. Das heisst: Mindestens im Jahr 2025 dürften die Steuern auch in Ingenbohl sin-ken, denn bekanntlich profitiert die Gemeinde am Vierwaldstättersee sehr stark vom kommenden Finanzausgleich. «Alles in Projekte investieren können wir wohl nicht», sagt Betschart. Schwyz sieht keine Möglichkeit für eine Senkung Ganz anders sieht der Fall in der Hauptortgemeinde Schwyz aus: «Bei uns sind die Aussichten nicht ganz so rosig», erklärt Gemeindepräsident Peppino Beffa. «Wir budgetieren im kommenden Jahr ein Defizit und sind daher nicht der Meinung, die Steuern zu senken. Wie in den Vorjahren sind weitere hohe Investitionen geplant.» Die Verschuldung steige wiederum stark an. So würde eine Steuersenkung nur mit zusätzlichem Fremdkapital finanziert.

«Nichts mit Steuersenkungen» heisst es auch in Gersau. Die Kosten für die wirtschaftliche Sozialhilfe seien enorm am Steigen, sagt Säckelmeister René Baggenstos. Dazu kämen noch Investitionen, die im kommenden Jahr budgetiert sind. Für ihn ist aber auch klar: «Noch sind die effektiven Zahlen zwar nicht bekannt, aber im Jahr 2025 wird eine Senkung je nachdem ein Thema.» Steinen und Muotathal senken nicht, Rothenthurm schon Unterschiedlich ist die Ausgangslage auch bei den mittelgrossen oder kleineren Gemeinden. Rothenthurm wird die Steuern erneut senken können, wie Säckelmeister Alexander Huber bekannt geben konnte. Davon kann Muotathal nur träumen: «Im Moment sind Steuersenkungen bei uns kein Thema », sagt Säckelmeister Markus Betschart. Neben Investitionen komme dazu, dass Muotathal mit dem neuen Finanzausgleich nur mit 400’000 bis 500’000 zusätzlichen Franken rechnen dürfe. Auch Steinen muss passen: «Wir hatten im letzten Jahr eine Steuersenkung. Dieses Jahr ist keine vorgesehen», sagt Gemeindepräsident Paul Betschart.

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