Veröffentlicht am

Ist die Linke schuld, dass es Othmar Reichmuth nicht reichte?

Ist die Linke schuld, dass es  Othmar Reichmuth nicht reichte? Ist die Linke schuld, dass es  Othmar Reichmuth nicht reichte?

Die links-grüne Doppelkandidatur bei der Ständeratswahl hat Othmar Reichmuth entscheidende Stimmen weggenommen. Daran sei die Mitte selber schuld: Sie wollte keine Zusammenarbeit mit der Linken, weshalb diese eigene Kandidierende stellte.

Vor vier Jahren setzte sich Othmar Reichmuth (Mitte) gegen Regierungskollege Kaspar Michel (FDP) durch und wurde zum Ständerat gewählt. Othmar Reichmuth konnte sich damals auch über die Unterstützung der SP freuen. Diese zog den «moderateren » Mitte-Politiker dem «harten » Finanzchef Michel vor und appellierte an ihre Basis, Reichmuth zu wählen.

Dieses Mal war das nicht mehr der Fall. Links-Grün schickte zwei eigene Kandidierende ins Rennen, die zwar keine echten Wahlchancen hatten, trotzdem aber viele Stimmen mach-ten. Dave Heinzer als Grüner kam auf total 7201 Stimmen, Elsbeth Anderegg Marty machte als SP-Kantonsrätin sogar 8425 Stimmen.

Die Mitte ging nicht auf SP-Hilfe ein Sind das die Stimmen, die Othmar Reichmuth zur Wahl fehlten? Wäre der Illgauer, wie nun gesagt wird, weiterhin noch Ständerat, wenn er nicht von Links-Grün torpediert worden wäre?

«Man kann im Nachhinein über vieles philosophieren», sagt SP-Präsidentin Karin Schwiter zu diesen Spekulationen und fügt hinzu, dass die SP der Mitte- Partei mehrmals eine Zusammenarbeit angeboten habe. Sprich: Die SP hätte der Mitte geholfen, den Ständeratssitz zu verteidigen, wenn die Mitte der SP geholfen hätte, mit einem SP-Sitz wieder in den National-rat einziehen zu können. Karin Schwiter: «Das wollte die Mitte-Partei aber nicht. Sie lehnte unser Angebot ab.»

«Mitte wäre nicht mehr eine bürgerliche Partei gewesen»

«Dieses Angebot konnten wir nicht annehmen. Sie wollten einen Listenverbund mit uns, den Grünen und der SP», sagt dazu Mitte-Präsident Bruno Beeler: Damit wäre die Mitte nicht mehr eine bürgerliche Partei gewesen, sondern wäre zum links-grünen Block gezählt worden. «Wir sind eine bürgerliche Partei und wollen das auch bleiben», stellt Parteipräsident Beeler klar.

Die SP habe «offen damit gedroht », falls die Mitte nicht mitmachen würde, werde sie mit eigenen Kandidierenden antreten. Bruno Beeler: «Das ha-ben sie nun gemacht. Sie hat-ten nicht den Hauch einer Chance und stehen jetzt völlig alleine da.» Othmar Reichmuth habe immer auch grüne und soziale Anliegen im Ständerat vertreten. Das werde nun nicht mehr der Fall sein.

Share
LATEST NEWS