Was die Auguren verkünden


KOMMENTAR
In diesem Wahljahr 2023 ist im Vergleich zu 2015 und 2019 alles anders: Der grösste Unterschied zu den beiden letzten Nationalratswahlen ist das Fehlen eines klar dominierenden Themas. So stand der Herbst im Jahr 2015 vollends im Zeichen der Flüchtlingsströme über den Balkan Richtung Mitteleuropa. Das spielte der SVP in die Karten, die mit ihrer harten Haltung in der Migrationsfrage denn auch prompt punkten konnte. Vor vier Jahren wurden die grossen Parteien von den Klima- Protesten überrascht – SVP und die FDP konnten wenig ausrichten. Dessen zum Trotz reichte es der SP und der GLP im Kanton Schwyz nicht zu einem Sitz im Nationalrat.
Migration und Klimawandel bleiben Dauerbrenner und werden von der SVP beziehungsweise den Grünen bewirtschaftet. Steigende Preise, Mieten und Krankenkassenprämien geben der SP, der FDP und der Mitte Chancen zur Profilierung. Die Chance, dass die Mitte den Sitz von Nationalrat Alois Gmür verteidigen kann, ist intakt. Ob Hanspeter Egli dieWahl in die Grosse Kammer schafft, ist offen: Der Einsiedler Bezirksstatthalter muss sich gegen starke parteiinterne Konkurrenz durchsetzen.Grosse Spannung verspricht die Wahl in den Ständerat: Im Rennen um den Einzug ins «Stöckli» ist vieles of-fen, ein zweiter Wahlgang wahrscheinlich.
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