Erster Bewährungstest bestanden


Fussball: Der FC Einsiedeln gewinnt in Kilchberg und bleibt an der Spitze dran
Verdienter 3:1 Auswärtssieg des FC Einsiedeln bei Kilchberg-Rüschlikon. Damit bleiben die Einsiedler Fussballer nicht nur an der Tabellenspitze mit dabei, sondern bestanden den ersten Härtetest der Saison. Borner, Steiner und Zivaljic trafen für Rot-Schwarz.
Der FC Einsiedeln ist weiter auf der Erfolgsspur. Seit mittlerweile sieben Spielen ist die Mannschaft von Trainer Luca Corrado ungeschlagen. Und, das Team hat in der 3. Liga-Meisterschaft der aktuellen Saison einen ers-ten, echten Härtetest mit Bravour gemeistert: 3:1 Auswärtssieg beim FC Kilchberg-Rüschlikon am vergangenen Samstag. Ein nicht unverdienter Sieg, der auf einer tadellosen kämpferischen Leistung basierte.
Erst gut drei Monate war es her, als die gleiche Affiche an gleicher Stelle stattfand. Damals allerdings noch eine Liga höher. Und damals standen bereits beide Teams als Absteiger in die 3. Liga fest. In dieser Liga müssen beide Mannschaften zum Favoritenkreis der Aufsteiger gezählt werden. Für die Einsiedler eine erste, echte Bewährungsprobe in der noch jungen Saison. In der letzten Saison trennte man sich zweimal mit einem Unentschieden voneinander. Der FCE blieb gegen Kilchberg- Rüschlikon zuletzt sieben Spiele in Folge ungeschlagen.
Holpriger Rasen
Die Partie auf dem sehr schwer bespielbaren, holprigen Kilchberger Hochweid Rasen war eigentlich ein typisches Spiel der Einsiedler Mannschaft. Höhen und Tiefen wechselten sich ab. Ein furioser Start des FCE brach-te nach einer guten Viertelstunde Spielzeit die Führung. Ein brillanter Spielzug über mehrere Stationen, an deren Ende ein Traumpass von Michael Nützel in die Tiefe stand und Oliver Borner den Treffer herrlich mit einem Lupfer über Kilchberg’s Goalie Seiler erzielte.
Von New York zum Matchwinner Was folgte war wieder einmal, die fast schon typische Einsiedler Baisse nach einer Führung. Plötzlich überliess man das Spiel, das man zuvor so dominiert hatte, dem Gegner. Rund 20 Minuten lang brauchte der FCE einerseits Glück und anderseits einen ganz starken Torhüter in der Person von Robin Nützel. Der mittlerweile 27-jährige Goalie, nach Manuel Schönbächler und Borner der Spieler mit den meisten Einsätzen im Kader, konnte sich gleich mehrfach auszeichnen. Fast schon mirakulös wie er mehrmals Bälle abwehrte. Dabei war Nützel erst am Morgen um 8 Uhr aus New York zurückgekehrt und hatte kaum geschlafen. Trotz eines Berufs mit vielen Auslandaufenthalten steht Nützel dem FCE immer wieder zur Verfügung. Nichts machen konnte Nützel aber beim Ausgleich der Gastgeber, einem herrlich geschossenen, direkt verwandelten Freistoss von Brilli (27. Minute).
Doch der FC Einsiedeln fand aus dem Tief schnell wieder hinaus. Plötzlich kamen die Pässe wieder an. Die Zweikämpfe wurden wieder gewonnen. Und die Torchancen kamen. Erst zischte ein Schuss von Marko Prskalo nur knapp übers Tor. Doch noch vor der Pause kamen zwei Traumangriffe des FCE und plötzlich führte man 3:1. Zwei Tore fast identischer Art. Zweimal ein Zuspiel auf die Flügel. Dann ein Pass in den Rückraum und es hiess Tor. Erst nutzte Timo Steiner einen klugen Rückpass von Michael Nützel zu seinem ersten Meisterschaftstreffer. Nur 120 Sekunden später dasselbe auf der linken Angriffsseite. Diesmal war der Vorbereiter Denis Muran und Sime Zivaljic der erfolgreiche Abschliesser.
Der Treffer für Zivaljic war eine Premiere im Einsiedler Dress. Zivaljic ist seit der Rückrunde der letzten Saison beim FCE. Er hat-te schon nach 23 Spielminuten Leandro Albert ersetzt, der mit Rückenproblemen früh ersetzt werden musste. Corrado: «Reifer geworden»
Der Einsiedler Zwei-Tore-Vorsprung nahm Kilchberg-Rüschlikon sichtlich etwas den Mumm. Die Gastgeber waren zwar in den zweiten 45 Minuten öfters im Ballbesitz. Aber echte Möglichkeiten auf ein Tor waren kaum mehr zu sehen. Das am Ende das Pausenergebnis auch das Schlussresultat sein sollte, war die logische Folge. Einsiedelns Trainer Corrado bilanzierte mit Freude: «Früher hätten wir nach der Führung nochmals Probleme bekommen, doch mittlerweile sind wir reifer geworden.» Die wie immer sehr solidarisch und zweikampfstarken Einsiedler setzten mit dem Auswärtssieg bei einem Mitfavoriten ein deutliches Zeichen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Das Team verfügt dazu mittlerweile über starke Spieler auf der Bank, wenn einmal, wie in Kilchberg, Stammakteure wie Manuel Schönbächler ausfallen. Schöne rot-schwarze Fussballer Aussichten für den Start in einen sonnigen Herbst.
Am Samstag Heimmatch Nächster Einsiedler Gegner ist am kommenden Samstag der unbekannte, bisher noch punktelose Aufsteiger Bosna Zürich. Dies auf dem heimischen Rappenmöösli. Am 8. Oktober folgt dann ein Schwyzer Derby in Buttikon. Bereits bekannt ist auch, gegen wen der FC Einsiedeln in der dritten regionalen Cuprunde spielt. Da wurde ihm Affoltern am Albis zugelost. Dieses Spiel findet dann am 19. Oktober im Säuliamt statt.
Matchtelegramm
Meisterschaft 3. Liga. Saison 2023/2024. 4. Runde: Kilchberg-Rüschlikon – Einsiedeln 1:3 (1:3). Hochweid,Kilchberg.–130Zuschauer.– Tore: 17. Oliver Borner (Michael Nützel) 0:1. 27. Brilli 1:1. 40. Timo Steiner (Michael Nützel) 1:2. 44. Sime Zivaljic (Denis Muran) 1:3. Einsiedeln (4-4-2): Dennis Räber; Fabian Langhart, Jan Rüttimann, Pascal Fässler, Denis Muran; Michael Nützel, Jan Auf der Maur (88. Adriano Giansiracusa), Leandro Albert (23. Sime Zivaljic), Marko Prskalo (66. Mike Steiger); Oliver Borner (64. Dario Oechslin), Timo Steiner (78. Pascal Rubli).
Bemerkungen: Schlecht bespielbares, holpriges Terrain. Einsiedeln ohne Luca Albert, Cyrill Kälin, Janik Oberholzer, Ewen Ochsner, Dennis Räber, Maxim Riedi, Manuel Schönbächler und Noel Zehnder. Erstes Tor für Sime Zivaljic, Ersatztorhüter: Michael Berger. Verwarnungen: 52. M. Nützel, 80. Steiger, 90. Rubli (alle wegen Foulspiel), 89. Rüttimann (Unsportlichkeit) und eine Verwarnung gegen Kilchberg-Rüschlikon. Cornerverhältnis: 4:5 für Einsiedeln.