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Was soll das?

LESERBRIEFE

Immer wieder werden wir überrascht von unmöglichen Massnahmen, die nicht oder nur fadenscheinig begründet werden. Das neuste Beispiel sind die Gitter an der Eisenbahnstrasse, mit welchen das Trottoir gesperrt wird. Zurzeit wird auf der Baustelle «Einsiedlerhof» nicht gearbeitet. Trotzdem werden die Fussgänger schikaniert. Es gibt auch keine Erklärung, dass eine Notwendigkeit besteht zu dieser Absperrung.

Für den Abbruch des Einsiedlerhofes und während des Aushubes besteht keine Gefahr für den Fussgänger auf dem Trottoir. Die unnötige Umleitung der Fussgänger, die teilweise im Nichts endet (Fram) ist eine reine Belästigung. Ich hoffe, dass die Bauherrschaft sich die Notwendigkeit dieser Schikaniererei nochmals überlegt und die Gitter an die bestehende Mauer zurücknimmt, damit der Fussgänger sich wieder ohne Einschränkungen entlang der Eisenbahnstrasse bewegen kann. Besten Dank im Voraus für das Verständnis.

Ueli Brügger, Grossmorgen (Einsiedeln)

Antwort auf Leserbrief «Waisenhaus », EA 68/23

Ich habe das Buch «Mein Leben bitte in Papier einpacken!» gelesen und ich empfinde es grossartig und eindrücklich geschrieben. Ich selbst bin neben dem Kinderheim aufgewachsen. Meine Eltern hatten immer Erbarmen mit diesen Kindern. Mir war schon als Kind, während der Schulzeit, bewusst, dass nicht alles im Waisenhaus gut war.

Annemarie Iten beschreibt, wie die Kinder diskriminiert und bestraft wurden, zeigt aber auch das Schöne und Gute auf. Der Schulweg, den Sie beschrieben, war ein schöner Weg. Ich war ihn oft gegangen und durfte aber auch andere Wege gehen. Aber die Kinder wurden bestraft, wenn sie sich nicht genau daranhielten. Sehen Sie einen Unterschied darin? Sie und ich wuss-ten nicht, was hinter dieser Waisenhaus-Tür passierte, wir konnten nur erahnen, dass nicht alles gut war. Die Verdingkinder sowie die Heimkinder wurden geknechtet.

Sicher jeder Mensch hat einen Rucksack zu tragen, das beschreibt Annemarie Iten in ihrem Buch; aber die Kinder wurden in die Obhut gegeben, um beschützt zu werden. Was die Kinder im Waisenhaus erlebt hat-ten, ging zu weit. Sie beschreiben, dass Annemarie Iten ihr Leben gut gemeistert hat. Das ist so, aber sie hat es nur mit ihrem unbändigen Willen, ihrer Intelligenz und ihrer positiven Einstellung zum Leben geschafft. Ich weiss auch, dass sie alle ihre Ausbildungen immer selbst finanzieren musste.

Ihr Leserbrief hat mich sehr aufgewühlt. Es darf nicht sein, dass wir als Aussenstehende, die das alles nicht erlebt ha-ben, urteilen. Warum haben Sie nicht das persönliche Gespräch gewählt. Schade! Das hätte Annemarie Iten sicher bevorzugt.

Martha Bot-Lienert, Scheidweg (Einsiedeln)

Von Hochalpinen Solar-Grossanlagen können finanzielle Abgaben verlangt werden, was durchaus sinnvoll ist. Sofern eine entsprechende gesetzliche Grundlage in der Gemeinde vorhanden ist. Es gibt Gemeinden im Kanton Graubünden, die eine jährliche Abgabe kennen, im Verbund mit einer leistungsmässigen Abgabe. Und das Ganze ist durch die Solar-Grossanlagen-Konzessionszeit befristet.

Am 6. Oktober 2017 ratifizierte die Schweiz das Klimaübereinkommen von Paris. Leider musste zuerst ein Krieg ausbrechen, dass die bürgerlichen Schlafmützen diesbezüglich in Bundesbern aktiv wurden. Die Reise geht bedauerlicherweise weiter für euch. Es stellen sich Fragen nach der Energieeffizienz im Strassenverkehr. Eine Kombination aus hoch autonomen Busverkehr mit Robotaxis-Service wird das Privatauto infrage stellen. Weiter geht es mit dem CO2-neutralen Flugverkehr. Es wird Zeit, wirtschaftliche Anreize zu schaffen, dass die CO2-neutrale Technik hochskaliert wird. Durch Investitionssicherheit auch in Drittstaaten, mit Berücksichtigung der lokalen Bevölkerung durch einen Staatsvertrag.

Dazu stellt sich die Frage der Steuerbefreiung des Kurzstrecken- Flugverkehrs. Man sollte nicht gleichzeitig zwei Verkehrsträger mit dem gleichen Reiseziel durch staatliche Subventionen fördern. Das nenne ich eine Steuergeld-Verschwendung erster Klasse. Der Flugverkehr muss sich wirtschaftlich selber tragen. Andreas Noske, Ochsnerstrasse (Einsiedeln)

Bauer oder Knecht?

Marcel Dettling lässt sich gerne als Bauer aus dem Ybrig zitieren. Demgegenüber zeigt er sich in der Partei gerne als dienenden Knecht. Der Schreibende ist nicht der Einzige, der daran zweifelt, ob seine Zeitungs-Berichte aus Bern umfänglich aus seiner Feder stammen.

Er spricht von Kulturverlust und vergisst, dass die erste Hälfte des Worts eine doppelte Bedeutung beinhaltet. Zum einen lenkt sie die Deutung in die Bereiche Literatur, Musik und Tanz. Wer weiss, wie bildend und genussvoll die Ausübung in die-sen Tätigkeiten sein kann, begreift die SVP nicht, wenn diese immer wieder versucht, die entsprechenden Beiträge der öffentlichen Hand in den Staatsbudgets zu kürzen.

Zum andern wird oft von Kulturland gesprochen. Es ist aber für die Bauern wenig vorteilhaft, wenn ihnen immer wieder Land entzogen wird. Unterschutzstellung und Renaturierung von Bächen und Flüssen werden dabei ins Feld geführt. Dem Bauern Marcel Dettling dürften solche einschränkenden Begehren, die zum Landverlust in der nutzbringenden Bewirtschaftung führen, bekannt sein.

Dass die SVP das Flüchtlingsproblem als Zuwanderungsproblem behandelt, ist eine Irreführung in unzumutbarer Weise. Wer die Flüchtlingsszene im Zweiten Weltkrieg kennt, muss sich heute noch dessen schämen. Nun will die SVP ähnliches, von unwahren Zahlen belegt, heute wiederholen. Schon die Bezeichnung der Flüchtlingsszene als Zuwanderung ist grundfalsch. Die Flüchtlinge kommen in die Schweiz, weil sie der Kriegsnot entfliehen wollen. Es sind christliche Menschen, die dem eigennützigen Handeln des russischen Despoten entfliehen wollen. Der überwiegende Teil der Ukrainer hat den Wunsch, baldmöglichst wieder in ihr geliebtes Heimatland zurückkehren zu können.

Im Gegenzug geht es bei der Zuwanderung jedoch um Arbeitskräfte aus dem Ausland. Betrachtet man dieses im Geschichtsbild, so muss festgestellt werden, dass die Schweiz nicht so gesund dastehen würde, wenn nicht ausländische Arbeitskräfte tüchtig mitgeholfen hätten. Es sei beispielsweise an den Gotthardtunnelbau in der Geschichte und aktuell erinnert. Wir erinnern uns an die Scharen der italienischen Muratori. Innovative Ausländer gründeten hier Firmen, die Weltruhm erreichten. BBC, Nestlé und ähnliche. Es könnte sich lohnen nachzuprüfen, wie viele Ausländer beim Blocher-Imperium beschäftigt sind. Auf Schritt und Tritt begegnete ich in meinem ehemaligen Druckerberuf deutschen Kollegen. Haben diese das Bild der Schweiz jemals nachteilig beeinflusst?

Diese Überlegungen führen dazu, dass Marcel Dettling nicht wieder gewählt werden soll.

Karl Hensler, Allmeindstrasse (Einsiedeln)

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