Moosbrugger. Wer?
KOMMENTAR
Am 26. August erinnert sich Einsiedeln an einen seiner berühmtesten Bewohner: Caspar Moosbrugger. Der Einsiedler Laienbruder starb vor exakt 300 Jahren. Es gehört zur Tragik des 67 Jahre alt gewordenen Benediktiners, dass er sein Hauptwerk nicht mehr erleben sollte: die Fertigstellung der Abtei von Einsiedeln.
Trotz verwehrter Krönung erwarb sich Bruder Caspar Moosbrugger bereits Zeit seines Lebens den Ruf als bedeutendster Barockarchitekt auf dem Gebiet der Schweiz. Spuren seiner Tätigkeit finden sich etwa in Fischingen, Muri, Münsterlingen und Mariazell, aber auch in der Nähe auf dem Etzelpass oder in Schindellegi. Die bekannteste und schönste Anlage steht jedoch zweifelsfrei in Einsiedeln. Sie ist sein Werk, selbst wenn die Gebrüder Asam nach Moosbruggers Tod massgeblichen Einfluss auf die heute noch bekannte Innenarchitektur hatten.
Moosbrugger hat Einsiedeln ein Denkmal von unschätzbarem Wert hinterlassen. 300 Jahre nach seinem Tod ist der als Benediktinerabtei gedachte Barockbau längst symbiotisch mit dem Dorf verwachsen. Zwar nicht architektonisch – beileibe nicht! Aber als Teil einer Gemeinschaft, deren geistige und weltliche Ergänzungen erst ein Ganzes entstehen liessen.
6/7