«Einsiedlerhof-Odyssee ist beendet»
Die drei Bauherrschaften luden zum Spatenstich und feierten mit der Bevölkerung den Start der Bauphase
Nun wird gebaut! Läuft alles nach Plan, sollen auf dem Areal Einsiedlerhof Verwaltungszentrum, Pfarreiheim und Wohnungen im Herbst/Winter 2025 bezugsbereit sein.
Passend zur Bedeutung des Anlasses war der Himmel wolkenlos. Nichts trübte den lang ersehnten Moment: Am Freitag, 18. August, fand mit dem Spatenstich die «Odyssee des Einsiedlerhofs ein Ende», wie es Bezirksrat Fredi Zehnder in seiner kurzen Ansprache vor rund 100 Personen – Delegationen und Privatpersonen – sprachlich auf den Punkt brachte.
Worte der drei Bauherren
An die lange Vorgeschichte des Einsiedlerhofs erinnernd, bewertete Fredi Zehnder den Tag als «geschichtsträchtig». Endlich könne vorwärts geschaut werden. Er freue sich auf die neue Gesamtüberbauung und speziell auf das Verwaltungszentrum, das zu einem «Treffpunkt für die Bevölkerung, für Jung und Alt» werden soll. «In der wechselvollen Geschichte dieser Liegenschaften eröffnen wir heute ein neues Kapitel.» In welchem Zeitraum dieses Kapitel geschrieben wird, erläuterte Rolf Peruzzo, der Bauherrenvertreter der Halter AG Zürich. Im September erfolgt der Abbruch des Einsiedlerhofs, über den Winter wird gegraben und ab Frühling ’24 wird gebaut. Peruzzo gab sich zuversichtlich, dass die drei Anlageteile – Verwaltungszentrum, Pfarreiheim und Wohnungen – «im Herbst oder Winter 2025 bezugsbereit sind».
Die grösste Freude hatte allerdings Kirchenratspräsident Albert Schönbächler. Aus gutem Grund: «Mehr als 40 Jahre hat die Kirchgemeinde auf diesen Moment hingearbeitet», gab er den Umstehenden zu verstehen. In dieser Phase habe man viele Rückschläge hinnehmen müssen. «Doch wir sind beharrlich geblieben und dürfen heute die Ernte einfahren.» Auch Schönbächler erwartet vom neuen Pfarreiheim, dass es «für Vier-tel und Dorf zum Haus der Begegung wird, zum Haus für Freude und Trauer».
«Ein himmeltrauriger Tag» Doch nicht alle wollten an diesem wunderbaren Sommertag in den Freudengesang einstimmen. Ausser Programm bat eine schön herausgeputzte Delegation des Tolggä-Chörli ums Wort.
Heute sei ein «himmeltrauriger Tag», jammerte das Quartett. Mit dem Abbruch des Einsiedlerhofs verschwinde eine «Inspirationsquelle
Gewerbenutzung ist noch offen
Vi. Der dritte Bauteil, jener der Halter AG Zürich mit zwei Häusern für Wohnungen und Gewerbe, steht etwas im Schatten von Verwaltungszentrum und Pfarreiheim. Interesse fand das Bauvorhaben aber dennoch: 21 der total 25 Eigentumswohnungen seien inzwischen reserviert, bestätigte Rolf Peruzzo von der Halter AG gegenüber dem Einsiedler Anzeiger. Bis auf «eine oder zwei Wohnungen» seien es alles Einheimische, die hier ein neues Zuhause kaufen wollen.
Die Nutzung des ebenfalls eingeplanten Gewerbeteils sei allerdings noch offen. Peruzzo hofft, dass in den nächsten drei Monaten auch diese Frage beantwortet werden kann.
für alle Fasnächtler». Denn der Einzug von Bezirksrat und Verwaltung ins neue Zentrum sei kein Ersatz, «da schon aus dem Rathaus nichts gekommen ist». Mit einem herzlichen Applaus wurde der erfrischende Kurzauftritt verdankt. Paracelsuspark aufgewertet
Thema der ökumenischen Segnung von Pater Aaron Brunner, Pfarrer Urs Jäger und Vreny Fuchs war «das Vertrauen, nicht auf Sand zu bauen, sondern für Jahrzehnte – im Vertrauen auf den einzigen, einen Gott», wie es in Psalm 127 trefflich heisst: «Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.» Und so stachen mit dem Segen Gottes die Vertreter der Bauherrschaften mit ihren Schaufeln kräftig zu, was die Umstehenden mit Applaus quittierten. Die Freude über das Gemeinschaftswerk verstärkte sich beim anschliessenden Apéro unter den schattigen Bäumen des Paracelsusparks. Und manch einer spürte, dass mit dem Alten Schulhaus, dem lauschigen Platz und dem neuen Zentrum Einsiedlerhof sich Dorf und Land fürwahr auf etwas Schönes freuden dürfen.
Fotos: Victor Kälin