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Rickenschwinget war fest in Ostschweizer Händen

Martin Herrsche reichte im Schlussgang gegen Christian Bernold ein Unentschieden für den Tagessieg. Damit gewann nach 1995 erstmal wieder ein Appenzeller auf dem Ricken. Martin Grab klassierte sich im fünften Rang.

Die äusseren Bedingungen hätten nicht mehr garstiger sein können. Regengüsse und Windböen waren die ständigen Begleiter. So war es nicht verwunderlich, dass sich die Mehrheit der 1400 Zuschauer hauptsächlich im Festzelt und nicht auf den Tribünen aufhielt. Nur noch die wirklich hartgesottenen Schwingerfans verfolgten die Zweikämpfe. Obschon diese Verhältnisse die Schwingerarbeit erschwerten, liessen sich die 112 Wettkämpfer, darunter vier Eidgenossen, deswegen nicht runterkriegen. Die Organisatoren mussten etliche Absenzen hinnehmen. Trotz dieser Umstände nahm der Anlass einen schwingerisch guten Verlauf.

Martin Herrsche mit reiner Weste Bei Halbzeit hatten nur noch Martin Herrsche und Hans-Peter Kamer eine reine Weste. Nachdem Martin Herrsche mit Kurz Kamer aus dem Weg räumte, grüsste er allein von der Spitze. Da es ihm gelang, seinen Vorsprung mit einem weiteren Sieg gegen Remo Ackermann auszubauen, musste ausgeschwungen werden. Als Punktehöchste nach sechs Gängen kam Christian Bernold und Ueli Hegner für den Schlussgang in Frage. Das Einteilungskampfgericht entschied sich für Bernold, der gegenüber seinem Konkurrenten keinen Tolggen auf seinem Notenblatt hatte.

Der 33-jährige Martin Herrsche ist mit 46 Kränzen, wovon zwei Eidgenössischen, kein unbeschriebenes Blatt mehr. Nach einer längeren Verletzungssträhne findet er allmählich wieder seinen Tritt. Bereits im Anschwingen deutete er mit den Siegen gegen Fabian Bärtsch und Pirmin Gmür seine Ambitionen an. Im weiteren Verlauf hatte er seine Gegner jederzeit im Griff und liess ihnen mit seinen Brienzer- und Hakenschwüngen keine Chance. Dies musste auch der Thurgauer Silvio Oettli zur Kenntnis nehmen. Nachdem Urs Bürgler 1995 als letzter für Appenzell den Sieg holte, gelang es Herrsche, diese Sieglosigkeit zu beenden.

Christian Bernold blieb nach dem unentschiedenen Auftakt gegen Joel Kessler fünfmal erfolgreich. Um die Schlussgangteilnahme bezwang er kurz vor Zeitablauf Roman Schnurrenberger.

Der 23-jährige Siebner zeigte sich von seiner besten Seite. Der Niederlage gegen Fabian Kindlimann stehen fünf Siege gegenüber. Im Ausstich besiegte er mit Linkskurz Hans-Peter Kamer und Valentin Mettler, was ihm den zweiten Rang einbrachte.

Martin Grab machte Terrain gut Martin Grab liess sich zu Beginn von Pirmin Gmür schon nach kurzer Zeit überrumpeln, was allerdings keineswegs zwingend war. Doch dann gelang es ihm, mit zwei Höchstnoten viel Terrain gutzumachen. Mit einem Gammen bodigte er Leandro Eisenring und mit einer herrlichen Kurz-Haken-Kombination Remo Büsser. Mit dem kaum bezwingbaren Fabian Kindlimann musste er über die volle Zeit kämpfen, wobei er gegen den Eidgenossen eher den besseren Teil hatte. Obschon er den Verbandskranzer Marco Nägeli nach allen Regeln der Schwingkunst bearbeitete und ihn mehrmals an den Rand einer Niederlage brachte, kam ein weiteres Unentschieden hinzu. Mit der Höchstnote gegen Simon Walser schloss er seinen Wettkampf ab. Damit konnte er sich weit nach vorne arbeiten. Der 16-jährige Samuel Steinauer wehrt sich in seinem ersten Jahr bei den Aktiven mit Händen und Füssen und blieb zweimal siegreich. Der gleichalterige Remo Marty muss sich ebenfalls noch an die höhere Gangart gewöhnen. Neben vier Niederlagen schauten für ihn zwei Siege heraus. Siehe Resultate.

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