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Das «Y-Magazin» darf jährlich 385’000 Franken kosten

Das «Y-Magazin» darf jährlich  385’000 Franken kosten Das «Y-Magazin» darf jährlich  385’000 Franken kosten

Die Schwyzer Regierung spricht Geld für ein Wirtschaftsförderungs-Heft aus dem Lotteriefonds.

Erstens kommt es anders – und zweitens als man denkt. Eigentlich hiess es auf Nachfrage, dass das im Jahr 2012 ins Leben gerufene «Y-Magazin» eingestellt werde. Doch jetzt sind in diesem Jahr bereits zwei weitere Ausgaben des Magazins erschienen. Mit dem Heft will der Kanton Schwyz auf die Leistungsfähigkeit der Einwohnerinnen und Einwohner sowie der Wirtschaft hinweisen und damit in eigener Sache werben.

Was ist passiert? Im Dezember kam es zur grossen Wende im Schwyzer Regierungsrat. «Das Heft wird für vier weitere Jahre fortgeführt», weiss Peter Reichmuth, Departementssekretär des Schwyzer Volkswirtschaftsdepartements. In seiner noch alten Zusammensetzung – also mit den Regierungsräten Kaspar Michel, Finanzdirektor, und Andreas Barraud, damaliger Volkswirtschaftsdirektor, entschied sich die Schwyzer Regierung für die Fortsetzung. Das Heft komme gut an, sei weitherum beliebt. Pro Jahr 385’000 Franken für vier Ausgaben zur Verfügung Die Schwyzer Regierung knausert dabei nicht und lässt sich das Imageheft einiges kos-ten. Das Geld, das die Schwyzer Regierung per Regierungsratsbeschluss gesprochen hat, lässt aufhorchen und dürfte viele Kulturschaffende und Gewerbetreibende staunen las-sen. Gemäss Regierungsratsbeschluss werden der Amadeus AG in Schwyz für die Konzeption und Realisation für die Jahre 2023 bis 2026 nicht weniger als 1,54 Millionen Franken zugesprochen.

Das heisst, für die Produktion des Magazins, das mit einer Auflage von 9000 Exempla-ren vier Mal im Jahr erscheint, stehen pro Jahr nicht weniger als 385’000 Franken zur Verfügung. Umgerechnet kommt ein Heft auf gut elf Franken zu stehen. Es kann aber gratis bezogen werden.

Das Geld wird dem Lotteriefonds entnommen. Entsprechend fand auch keine Ausschreibung statt – weder für das Gesamtprojekt noch für die Teilaufträge. Umso erstaunlicher ist deshalb für viele, dass ein solch nicht unbedeutender Betrag nicht Schwyzer Firmen oder Kunstschaffenden für Aufträge zugutekommt. Grafiker lebt und arbeitet mit seinem Atelier in Bangkok Im Gegenteil: Gesamtleiter und Chefredaktor Andreas Lukoschik beschäftigt nicht weniger als drei Firmen in München. Sie sind gemäss Impressum für die Creative Direction, die Art-Direction und die Litho-Arbeiten zuständig.

Der Grafiker – Anisonk Thongra- Ar – lebt und arbeitet mit seinem Atelier gar in Bangkok, Thailand. Der Druckauftrag, maximal einige Zehntausend Franken pro Jahr, blieb im Kanton Schwyz, und mit Stefan Zürrer wurde ein bekannter einheimischer Fotograf engagiert.

Die Gesamtverantwortung bleibt weiterhin beim mittlerweile über 70-jährigen gebürtigen Deutschen Lukoschik. Von Beginn an war die Wirtschaftsförderung der Hauptzweck des Magazins. Weil der Kanton Schwyz diesbezüglich nur wenige Instrumente habe, sei nun eine regelmässig erscheinende Publikation geplant, hiess es im Jahr 2012.

Das Konzept sah vor, dass das Heft zwischen achtzig und hundert Seiten umfasst und in einer Auflage von 50’000 bis zu 80’000 Exemplaren erscheint.

Offen bleibt, wie diese Wirtschaftsförderungspublikation ins Lotteriefonds-Konzept passt. Dieser Topf ist gemäss Schwyzer Regierung unter anderem für folgende Ausgaben gedacht: Für Notund Aufbauhilfe im In- und Ausland, für Organisationen mit sozialen oder karitativen Zielen, für Kulturträger oder kulturelle Veranstaltungen, für Projekte, Organisationen und Projekte zur Pflege und Erhaltung des kulturellen oder historischen Erbes sowie für Sportorganisationen, -einrichtungen oder -veranstaltungen.

Schwyz lanciert neues Kultur-Informationsmagazin

Die kantonale Kulturkommission frischt ihre Kommunikation auf. Neu soll zweimal jährlich das neue Informationsmagazin «Szene» erscheinen. Damit will die Kommission «transparent und umfassend über ihre Aktivitäten und Beschlüsse» informieren. «Szene» erweitert das seit 15 Jahren existierende Infoblatt, das als Leporello erschien. Es sei optisch in die Jahre gekommen, heisst es dazu in einer Medienmitteilung.

Man habe sich deshalb für ein völlig neues Erscheinungsbild entschieden: Frischer, farbiger und in Form eines Magazins. Im Vergleich zu heute werde mit deutlich mehr Bildern und kürzeren Texten gearbeitet. Es wird diese Woche einmalig als Promotion allen Zeitungen des Kantons Schwyz im Kanton Schwyz beigelegt. In der Redaktion mitgearbeitet haben Simone Ulrich, Marie-Eve Hofmann-Marsy und Sara Gianella. Das neue Konzept entwickelte die Kulturkommission zusammen mit der Agentur Büro Nord aus Küssnacht.

Gemäss Franz-Xaver Risi, Schwyzer Kulturförderer, wolle man bewusst weiterhin auf Print setzen. Neu werden pro Heft 25’000 Franken für die Produktion budgetiert. Der Leporello kostete bisher rund 7000 bis 8000 Franken.

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