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«Die Tour de Suisse lobte uns: Es ist alles anders, cooler hier!»

«Die Tour de Suisse lobte uns:  Es ist alles anders, cooler hier!» «Die Tour de Suisse lobte uns:  Es ist alles anders, cooler hier!»

Zwei Tage, nachdem die erste Etappe der Tour de Suisse 2023 in Einsiedeln gestartet war, traf sich der Einsiedler Anzeiger mit dem OK-Präsidenten Alois Oberholzer. Sein erster Rückblick fällt durchs Band positiv aus.

Wie fällt Ihr erstes Fazit über das Einsiedler Tour-de-Suisse-Wochenende aus? Ich bin sehr zufrieden mit dem gesamten Verlauf des Anlas-ses. Wir hatten über drei Tage ein unfallfreies und stimmungsvolles Wochenende. Auch das entgegengebrachte Verständnis der Einsiedler Bevölkerung für diesen Grossanlass war ein Teil des erfolgreichen Gelingens. Das Wetterglück stand zudem auf unserer Seite. Was hat in Ihren Augen am bes-ten geklappt?

Alles hat gut bis sehr gut geklappt. Trotz ortsgebundenen kritischen Zonen während dem Rennen, wie etwa die Bahnhofsund Walhalla-Kurven, hatten wir keine Rennzwischenfälle. Und genau dort wurde ja das Rennen entschieden. Auch das Volksfest im Paracelsus-Park kam bei den Besucherinnen und Besuchern sehr gut an. Das umfangreiche Rahmenprogramm hat Sandra Hauswirth von der Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee AG (EYZ) AG geplant und umgesetzt. Die Offiziellen der Tour-de-Suisse-Organisation lobten uns Einsiedler mit den Worten: Es ist alles anders, ja cooler hier! Was würden Sie beim nächsten Mal verbessern? Bei einem weiteren Mal würden wir früher mit der Suche nach Helfern beginnen. Kurz vor dem Anlass mussten wir zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um alle notwendigen Posten zu besetzen. Im Weiteren würden wir einen bewachten Veloparkplatz anbieten. Es hatte sehr viele Velofahrer da, die ihre Fahrräder am Wochenende einfach irgendwo hinstellen mussten.

Gab es Zwischenfälle?

Während des Rennens lief alles wie geplant. Leider haben sich nicht ganz alle Verkehrsteilnehmer an das Verkehrsleit- und Parksystem gehalten. Haben die verschiedenen Konzepte funktioniert? In Sachen Verkehr hat es grösstenteils geklappt. Dank der Zurückhaltung des regionalen Individualverkehrs konnten wir das auch gut handhaben. Beim Abfall mussten wir aufgrund der höheren Besucherzahlen punktuell nachbessern. Zwei Besucher hatten gesundheitliche Probleme, die den Einsatz des Einsiedler Rettungsdienstes auslösten. In einem Fall ist aus Besucherkreisen erfolgreich erste Hilfe geleistet worden. Das vielfältige Rahmenprogramm, welches bereits ab Freitagabend stattfand, kam sehr gut an – bei den einheimischen Besuchenden aber auch von den Gästen von ausserhalb.

Das Verkehrskonzept löste da und dort Erstaunen aus. Was denken Sie, wurde hier gegenüber andern Veranstaltern mit gleichen Ellen gemessen? Das Verkehrs- und Sicherheitskonzept wurde in Absprache mit dem Kanton erstellt und durch diesen bewilligt. Ein Pluspunkt war sicher, dass der Anlass an einem Sonntag durchgeführt wurde. Und nochmals: Die regionale Bevölkerung brachte der Tour de Suisse viel Toleranz und Verständnis entgegen. Dafür möchte sich das OK herzlich bedanken. Was war Ihr persönlicher Höhepunkt?

Zum einen die Teampräsentation am Samstagabend. Eine solche wird es wohl nicht so schnell wieder im Klosterdorf geben. Und selbstverständlich der Etappensieg im Einzelzeitfahren durch den Schweizer Stefan Küng! Was kostet es, Etappenort an der Tour de Suisse zu sein? Unser Budget betrug rund 500’000 Franken, hiervon stammen knapp 200’000 Franken vom Bezirk Einsiedeln, Kanton Schwyz und Casino Pfäffikon. Das zu erwartende Defizit wird von der Veranstalterin und Vertragspartnerin der Tour-de-Suisse-Start-Hub, der EYZ AG, getragen. Wie sieht die Zukunft für Einsiedeln als Etappenort aus? Am Samstagabend wollte mir Event Direktor Olivier Senn im Festzelt bereits das Anmeldeformular für das nächste Jahr in die Hand drücken. Aufgrund die-ser Reaktion sieht es für weitere TdS-Etappen in Einsiedeln sicherlich nicht schlecht aus. Zudem braucht es auch wieder ein ehrenamtliches OK. Unser OK umfasste 11 Mitglieder. Wie schon erwähnt, benötigt es zudem auch eine Anzahl Helfer. In diesem Jahr halfen rund 100 Personen aus der näheren und weiteren Umgebung der Region gratis mit. Was ist die Wertschöpfung für die Region Einsiedeln? Während unserem Wochenende wurden durch den Tour-Tross rund 650 Logiernächte generiert. Die Live-Bilder, welche am Sonntag in 168 Länder hinausgetragen wurden, werden nachwirken und waren für unsere Region die bes-te Werbung. Die Tour de Suisse spricht hier von einer gewichteten medialen Wertschöpfung von 300’000 bis 400’000 Franken. Aber auch das lokale Gewerbe und Gastronomie profitierte in hohem Masse von diesem Grossanlass. Was denken Sie, wie viele Besucher weilten am Wochenende wegen der Tour de Suisse in unserer Region? Ich schätze, dass wir von Freitag bis Sonntag sicherlich zwischen 15’000 und 20’000 Zuschauende hatten. Es waren ja nicht alle im Dorf, sondern auf der ganzen Rennstrecke verteilt. Auf den Fernsehbildern sah man, dass überall Leute waren und die Fahrer angefeuert haben. Was wollten Sie sonst noch sagen?

Ich danke recht herzlich meinem erhenamtlichen Organisationskomitee und den vielen Helferinnen und Helfern für die hervorragende Arbeit. Die Zusammenarbeit klappte bestens und wir hatten immer eine ausgezeichnete Stimmung. Einen besonderen Dank richte ich an Stefan Näf und Sandra Hauswirth. Sie vertraten die EYZ AG im OK und waren massgeblich an der erfolgreichen Durchführung beteiligt.

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